Hasso-Plattner-Institut

Wie Studenten das Parkplatzproblem in Berlin lösen wollen

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Formel soll die beste Route für die Parkplatzsuche errechnen

Formel soll die beste Route für die Parkplatzsuche errechnen

Foto: dpa Picture-Alliance / Jens Kalaene / picture alliance / ZB

Mit einem Algorithmus gehen Studenten der Universität Potsdam das Parkplatzproblem an. Bis zur Umsetzung kann es aber dauern.

Parkplatzsuche war nie schön, in Großstädten ist sie sogar richtig hässlich. Es kostet Zeit, Nerven und ist schlecht für die Umwelt, durch die Straßen zu kurven und nach einem freien Fleckchen zu suchen.

"Rund 30 Prozent des Stadtverkehrs werden laut wissenschaftlichen Studien durch Fahrzeuge verursacht, die auf Parkplatzsuche sind“, erklärte Simon Krogmann. Er gehört zu einer Gruppe von Studenten der Universität Potsdam, die an einer Lösung für das Problem arbeiten. Eine fünfköpfige Forschungsgruppe um Professor Tobias Friedrich vom Hasso-Plattner-Institut (HPI) haben eine Formel entwickelt, die die Parkplatzsuche erleichtern soll.

So funktioniert die Formel

Statt intuitiv nach einer freien Lücke zu suchen, bedient man sich der Mathematik. Die Projektgruppe erhielt von Kooperationspartner TomTom Daten darüber, wie erfolgreich die Parkplatzsuche an rund 80.000 Straßenabschnitten in Berlin war. Jedes TomTom-Navi enthält eine Sim-Karte, die speichert, wo und wann ein Fahrzeug zum Stehen gekommen ist. Daraus konnte die Forschungsgruppe ableiten, wo die Berliner einen Parkplatz gefunden haben. Basierend auf diesem Wissen kann mithilfe der Formel eine Route geplant werden, auf der man mit hoher Wahrscheinlichkeit einen freien Parkplatz findet.

Die Studenten haben ihre Formel erst am Rechner getestet und sind anschließend mit dem Mietwagen durch Berlin gefahren und haben die vorgeschlagenen Routen ausprobiert. Bis die Formel jedoch praktisch genutzt werden kann, dauert es wahrscheinlich noch. Sie könne zwar in Apps, in Websites oder direkt ins Auto integriert werden, erklärt Tobias Friedrich, dies sei aber nicht mehr Aufgabe der Forschungsgruppe.

Im Juli haben die Studenten ihre Projekt an der Universität präsentiert, aktuell stellen sie es beim "European Symposium on Algorithms (ESA)" in Aarhus (Dänemark) vor.

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg führte ein Interview mit Professor Tobias Friedrich.

( kwa )