Das Bahnwerk Eberswalde ist gerettet. Das Land übernimmt eine Bürgschaft und macht damit den Weg für einen Verkauf frei. Zum 1. Januar 2017 übernimmt die Münchner Quantum Capital Partners AG das Bahnwerk für einen symbolischen Euro. Ein entsprechender Vertrag wurde unterzeichnet. Ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Stadt Eberswalde bleibe damit erhalten, betonte Bahnchef Rüdiger Grube am Mittwoch. Die Bürgschaft sei ein weiterer wichtiger Schritt, damit der traditionsreiche Industriestandort eine Zukunftsperspektive erhalte, betonte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD).
Von den derzeit 320 Mitarbeitern werden nach den Angaben 210 übernommen. Für 45 wurden sozialverträgliche Lösungen vereinbart. „Wir sehen in der Übernahme des Werks Eberswalde eine große Chance, um neben Güterwagen zukünftig nun auch Instandhaltungsdienstleistungen und Service für Kunden aus einer Hand anbieten zu können“, betonte Quantum-Vorstand Dominik Beck. Das Unternehmen hat bereits 2014 den Waggonbau Niesky in Sachsen übernommen.
Die Bahn wollte das Instandhaltungswerk ursprünglich Ende des Jahres schließen. Zurückgehende Aufträge wurden als Grund genannt.
Das Finanzministerium bereitet derzeit den Bürgschafts-Bescheid vor. Er soll bis zum Wochenende vorliegen. Zum Umfang der Bürgschaft wurden keine Angaben gemacht. Der Investor kann damit notwendige Investitionen finanzieren. Er hat garantiert, den Standort für mindestens fünf Jahre aufrechtzuerhalten.