Unfall in Falkensee

Nach Supermarkt-Einsturz Mitarbeiter entlassen

| Lesedauer: 2 Minuten
Axel Lier

Nach dem Unglück im Einkaufszentrum Akazienhof in Falkensee hat der Betreiber der eingestürzten Rewe-Filiale seinen Angestellten gekündigt. Der Supermarkt war nach dem Zusammenbruch des Daches geschlossen worden. Begründung für die Entscheidung: Finanzielle Probleme und eine ungewisse Zukunft.

Nach der Sperrung des Einkaufzentrums Akazienhof in Falkensee (Oberhavel) sind die Mitarbeiter des eingestürzten Rewe-Supermarktes entlassen worden. Wie eine Sprecherin des Unternehmens bestätigte, werden die zehn Beschäftigten des Marktes in wenigen Tagen ohne Arbeit sein. Den unbefristeten, fest angestellten Mitarbeitern sei demnach zum 31. Oktober und 30. November gekündigt worden. Die Verträge der befristeten Mitarbeiter laufen zum 31. Dezember aus.

Ende Juli waren die Kunden und Mitarbeiter des Supermarktes nur knapp einer Katastrophe entkommen. Etwa zwanzig Minuten nach Ladenschluss war das etwa 1000 Quadratmeter große Dach in sich zusammengesackt. Warum, ist noch unklar. Zum Zeitpunkt des Einsturzes hatte es keine bemerkenswerten Witterungseinflüsse gegeben. Der Leiter der Filiale wurde bei dem Unglück verschüttet. Die Feuerwehr konnte ihn unverletzt befreien. Zwischenzeitlich wurde der Akazienhof geöffnet, zwei Monate nach dem Einsturz jedoch von der Kreisverwaltung erneut geschlossen – aus Sicherheitsgründen.

In der vergangenen Woche hatte Jörg Anders, Projektmanager der Herkules Grundbesitz AG, die den Akazienhof verwaltet, verkündet: „Die Kollegen der zurzeit geschlossenen Geschäfte wurden auf andere Filialen in der Region verteilt.“ Zumindest für den Rewe-Markt trifft dies aber offensichtlich nicht zu.

Die Rewe-Gruppe ist nach Auskunft von Pressereferentin Stephanie Maier nicht für das Personal des Marktes in Falkensee zuständig. „Die Verantwortung dafür liegt bei unserem Partnerkaufmann“, so Maier. Dieser trete als offene Handelsgesellschaft auf. Bislang seien die Mitarbeiter bei voller Bezahlung freigestellt gewesen. Weil jedoch nicht abzusehen sei, wann der Supermarkt wieder öffnen werde, sei es aus „finanziellen Gründen“ notwendig geworden, sich von den Mitarbeitern – zumindest vorübergehend – zu trennen. „Jeder der ehemaligen Angestellten hat aber die schriftliche Zusage erhalten, dass er wieder eingestellt wird, wenn der Markt neu eröffnet“, sagt Stephanie Maier. Einen Termin gebe es aber nicht.

Die Mitarbeiter anderer Unternehmen im Akazienhof haben mehr Glück: Weil die Beschädigungen an ihren Gebäuden weniger stark sind, sollen die Geschäfte bald wieder öffnen dürfen. Sprecher der Unternehmen Rossmann, Takko und KIK sagten Morgenpost Online, dass die Mitarbeiter nach der Sperrung auf andere Filialen in der Region verteilt wurden.

Unterdessen ermittelt die Potsdamer Staatsanwaltschaft noch immer wegen des Verdachts der Baugefährdung gegen Unbekannt. Mit einem abschließenden Gutachten rechnen die Ermittler Mitte Oktober.