Ursachenforschung

Eingestürztes Supermarkt-Dach wird geborgen

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Alexander Krex
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Supermarkt-Dach in Falkensee eingestürzt

Beim Einsturz des Daches eines Supermarktes in Falkensee bei Berlin sind Kunden und Mitarbeiter knapp an einer Katastrophe vorbeigekommen.

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Neun Tage nach dem Dacheinsturz des Rewe-Supermarkts in Falkensee haben die Bergungsarbeiten an dem Gebäude begonnen. Mit Hilfe einer Hebebühne sowie eines weiteren Krans wurden die ersten Dachziegel geborgen. Das Abtragen der sogenannten Dachhaut ist nötig, um das Gutachten zur Unfallursache vornehmen zu können.

Seit Donnerstagmorgen sind mehrere Dachdecker auf dem noch immer instabilen Supermarkt-Dach in Falkensee nahe Berlin im Einsatz. Um ihre Sicherheit zu gewährleisten, wurden sie an der über der Ruine schwebenden Hebebühne angeseilt. Die Ziegel warfen sie in einen ebenfalls schwebenden Schuttcontainer, der an einem speziellen Lastkran befestigt worden war.

Die unter dem Dach befindliche Holzkonstruktion soll bei den Aufräumarbeiten möglichst verschont bleiben, sagte Falkensees Bürgermeister Heiko Müller (SPD). Dies sei wichtig, um es den Gutachter zu erleichtern, die eigentliche Schwachstelle zu finden, die den Einsturz verursacht hatte. Folgeschäden, die im Nachhinein entstehen, machten es den Experten schwerer, den Grund für das Unglück zu finden. Müller rechnet damit, dass das Abtragen der Dachziegel in den nächsten Tagen beendet sein werde. Wann erste Untersuchungsergebnisse vorliegen könnten, wisse er noch nicht.

Die Potsdamer Staatsanwaltschaft rechnet in zwei bis vier Wochen mit einem Gutachten zur Klärung der Unglücksursache. Momentan ermittelt sie wegen des Verdachts der Baugefährdung.

Das rund 1000 Quadratmeter große Dach des Supermarktes war am 21. Juli etwa 20 Minuten nach Geschäftsschluss eingestürzt. Zu diesem Zeitpunkt befand sich nur noch der Filialleiter im Laden. Nur eine Querwand schützte den Mann vor den herabstürzenden Bauteilen. Außer einem Schock kam er glimpflich davon. Weitere Verletzte gab es nicht.

Nachdem Ingenieure und Statiker jüngst die Leichtbauweise vieler Supermärkte kritisiert hatten, kündigte die Kölner Rewe-Group an, eine Sicherheitsüberprüfung aller freistehenden Rewe-Märkte in Deutschland durchzuführen. Etwa die Hälfte der bundesweit 3300 Filialen soll überprüft werden.

Bis auf Weiteres bleiben im Akazienhof, auf dessen Gelände sich der Rewe-Markt befindet, sämtliche Läden aus Sicherheitsgründen geschlossen. Einzig ein Textilgeschäft kann weiterhin seine Kunden empfangen, sagte Müller. Zeitnah werde deshalb auch kontrolliert, wie es um die Sicherheit der anderen Gebäude steht, deren Umsatzeinbußen mit jedem Tag größer werden. Der Schaden für Rewe in Falkensee betrage neben dem ausbleibenden Umsatz rund 300.000 Euro für die vernichtete Ware, sagte eine Unternehmenssprecherin.