Die Suche nach einem Massengrab von 753 jüdischen KZ-Opfern im südbrandenburgischen Jamlitz ist nach mehr als dreiwöchigen Arbeiten ohne Ergebnis beendet worden. „Wir haben nicht gefunden, was vermutet wurde, es wurden keine Gebeine entdeckt“, sagte Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) in Potsdam. Über das weitere Vorgehen müsse jetzt beraten werden, kündigte der Minister an. Ob demnächst an anderer Stelle weiter gesucht wird, ließ Schönbohm offen.
Die Arbeiten waren am 21. April begonnen worden. In Jamlitz wurde das bundesweit größte Massengrab jüdischer Opfer von KZ-Außenlagern vermutet. Nach Erkenntnissen von Historikern erschossen am 2. und 3. Februar 1945 Aufseher der Außenstelle Lieberose des Konzentrationslagers Sachsenhausen auf dem Grundstück in Jamlitz jüdischen Gefangenen aus Polen und Ungarn. Bereits von 2002 bis 2004 war in der Umgebung von Jamlitz ohne Erfolg nach den Leichnamen gesucht worden.
Den Grabungen, die 64 Jahre nach der Befreiung des KZ Sachsenhausen begonnen wurden, war ein jahrelanger Streit mit dem Grundstückseigentümer vorausgegangen. Der Mann hatte sich geweigert, Wissenschaftler auf sein Grundstück zu lassen. Letztlich kaufte die Gemeinde das Grundstück und ermöglichte so die Suche.