Gutachten

Marktdach wegen Planungsfehlern eingestürzt

Das Dach eines Supermarktes im brandenburgischen Falkensee war im Juli 2009 eingestürzt. Nach langer Wartezeit liegt nun das Gutachten zum Vorfall vor: Ursache des Unglücks waren demnach Planungsfehler. Wer letztlich schuld ist, wollen die Staatsanwälte nun mit einer ergänzenden Untersuchung klären.

Die Staatsanwaltschaft Potsdam hat die Ursache für den Einsturz eines Supermarktdaches in Falkensee bekannt gegeben. Demnach hatten definitiv Fehler bei der Bauplanung das Unglück im Juli 2009 verursacht. Dies hat das von den Staatsanwälten in Auftrag gegebene Gutachten ergeben.

Allerdings reicht diese Analyse noch nicht aus, um zu klären, wer an dem Vorfall schuld ist. Ralf Roggenbuck, Sprecher der Staatsanwaltschaft, sagte er Morgenpost Online: „Nach dem ersten Gutachten haben sich mehrere Nachfragen ergeben, die strafrechtlich von Bedeutung sind.“ Deshalb habe der zuständige Staatsanwalt den Gutachter nun mit einer ergänzenden Stellungnahme beauftragt, um zu klären, wer letztlich an dem Unglück schuld ist. Seine Behörde habe zwar eine ungefähre Vorstellung davon, wer die Verantwortung trägt, sagte Roggenbuck weiter. Allerdings könne sie dazu noch keine Details veröffentlichen. Das erste Gutachten hatte sich monatelang verzögert. Wie lange es dauern wird, bis die neu aufgeworfenen Fragen geklärt sind, ist laut Roggenbuck noch nicht abzusehen.

Das 1000 Quadratmeter große Dach des Supermarktes der Rewe-Kette im Einkaufszentrum Akazienhof war am 21. Juli 2009 etwa 20 Minuten nach Ladenschluss eingestürzt. Im Laden befand sich nur noch der Filialleiter. Eine Querwand schützte den Mann vor den herabstürzenden Bauteilen des Daches. Er erlitt einen Schock, kam ansonsten aber glimpflich davon.

Kurz nach dem Unglück kritisierten Ingenieure und Statiker die Bauweise vieler Supermärkte in Deutschland. Die Kölner Rewe-Gruppe kündigte als Konsequenz des Vorfalls in Falkensee an, etwa die Hälfte ihrer bundesweit 3300 Filialen zu überprüfen.

( jw )