Kleinmachnow ist auch Künstlerort – hier lebte die Schriftstellerin Maxie Wander. Im Jahr ihres literarischen Erfolgs starb sie an Krebs.

Kleinmachnow – das ist natürlich auch der Künstlerort Kleinmachnow. Hier lebte die Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Lily Braun (1865 bis 1916). Der Komponist Kurt Weill kaufte mit seiner Frau Lotte Lenya 1931 hier ein Haus.

Architekten wie Egon Eiermann, Bruno Taut, Walter Gropius, Hermann Henselmann hinterließen ihre Spuren. Der Schauspieler Paul Henckels, der sozialdemokratische Kulturpolitiker Adolf Grimme, nach dem der Adolf-Grimme-Preis benannt ist, lebten hier in den 30er-Jahren. Zu den bekanntesten Schriftstellern gehörten neben Christa Wolf und ihrem Mann Gerhard die Eheleute Fred (1916 bis 2006) und Maxie Wander (1933 bis 1977). 1959 war die Wienerin Maxie Wander mit ihrem Mann Fred nach Kleinmachnow gekommen.

Beide, der KZ-Überlebende Fred Wander und die überzeugte Kommunistin, suchten in der DDR das bessere Deutschland und bekamen dort auch gute Bedingungen zum Schreiben. Beiden wurde zunächst ein Siedlungshäuschen am Wolfswerder 50 in Kleinmachnow zugewiesen, direkt am Grenzzaun zu Zehlendorf. „In ihrer Straße fährt kein Bus. Wegen der Grenze. Auf den Schilden steht ,Achtung Grenzgebiet – Weitergehen verboten!’. Der Zutritt ist den Anwohnern erlaubt und Besuchern, die ihren Passierschein vier oder fünf Wochen vorher beantragt haben“, schreibt die Biografin von Maxie Wander, Sabine Zurmühl. Später ziehen die Wanders in ein Haus an der Thälmannstraße 22. Da war bereits eines ihrer drei Kinder, die zehnjährige Kitty, durch einen Sturz in eine ungesicherte Baugrube tödlich verunglückt. Den Verlust ihrer Tochter hat die Mutter nie verwunden. Der Schmerz, so hat es ihr Mann angedeutet, sei mit ein Auslöser für ihre frühe Krebserkrankung gewesen.

Bekannt wurde Maxie Wander durch ihr erstes Buch „Guten Morgen, du Schöne“. Der Reportageband dokumentiert den Alltag von 17 Frauen in der DDR und wurde zu einem Riesenerfolg, weil sich offenbar Frauen in Ost wie in West darin mit ihren Sehnsüchten und Ansprüchen wiederfanden. 1977 war das Buch erschienen. Wenige Monate später starb Maxie Wander 44-jährig an Krebs. Sie ist wie später auch ihr Mann auf dem Waldfriedhof in Kleinmachnow begraben. Inzwischen gibt es im Ort eine Maxie-Wander-Straße.