Steigende Sulfatwerte in der Spree sorgen dafür, dass das Wasserwerk Briesen künftig kein Flusswasser mehr aufbereiten will. Das Problem wird auf den Braunkohletagebau in der Lausitz zurückgeführt.
Das Wasserwerk Briesen (Oder-Spree) will langfristig kein Spreewasser mehr zu Trinkwasser aufbereiten und setzt stattdessen ganz auf Grundwasser. Grund seien steigende Sulfatwerte in dem Fluss, sagte eine Sprecherin der Frankfurter Wasser- und Abwassergesellschaft mbH am Montag.
Das Wasserwerk versorgt etwa 65.000 Einwohner in der Region Frankfurt (Oder); genutzt wird ein Gemisch aus Spree- und Grundwasser. Das Flusswasser wird mit Kiesschichten gefiltert und danach aufbereitet. Eine Alternative könnte langfristig unterirdisches Süßwasser östlich des Kersdorfer Sees sein, wie die Sprecherin erläuterte. „Es soll nun im Modell geprüft werden, ob das Vorkommen für die Versorgung geeignet ist.“
Eine Gefährdung für Verbraucher sei momentan nicht gegeben. Der Sulfat-Grenzwert im Trinkwasser von 250 Milligramm je Liter werde jederzeit unterschritten. Er liege zwischen 150 und 170 Milligramm pro Liter.
Das Sulfatproblem besteht schon seit Jahren. Es wird auf den Braunkohletagebau in der Lausitz zurückgeführt. Mit der Stilllegung eines Tagebaus steigt das Grundwasser, das für den Abbau zuvor abgepumpt worden war, wieder an – und schwemmt das Salz in die Flüsse. Aber auch beim aktiven Tagebau gelangt der Sprecherin zufolge mit abgepumptem Grundwasser Sulfat in die Spree.
dpa/mim