Bei der in der Wildnis bereits ausgestorbenen Papageienart der Spix-Aras ist in Brandenburg die Nachzucht gelungen. Die beiden Küken schlüpften vor wenigen Tagen, sagte Enrico Sydow vom Verein zur Erhaltung bedrohter Papageien in Schöneiche (Oder-Spree). Nach Angaben des Vereins gibt es weltweit nur drei Stationen, die sich am Aufzuchtprogramm beteiligen.
Der geschlüpfte Hahn wurde auf den Namen Tiago getauft, seine wenige Tage später geborene Schwester heißt Carla. Beide wurden nach Spix-Aras aus dem gerade angelaufenen Animationsfilm „Rio 2 – Dschungelfieber“ benannt.
Der Junge ist nach Angaben von Sydow etwa 10 Zentimeter groß und 70 Gramm schwer. Seine Schwester misste gerade einmal fünf Zentimeter und bringt nur 25 Gramm auf die Waage. Beide haben noch keine Federn und liegen die meiste Zeit des Tages im Brutkasten.
Sie werden nun per Hand aufgezogen. „Gefüttert wird noch die nächsten Wochen rund um die Uhr alle zwei Stunden“, sagte Sydow. Es gibt einen Spezialbrei.
Spix-Aras sind seit 2000 in der Wildnis ausgestorben. In der Aufzucht gibt es derzeit nur 90 Exemplare. In Zusammenarbeit mit der brasilianischen Regierung will der Brandenburger Verein zur Wiederansiedlung in der ursprünglichen südamerikanischen Heimat beitragen. Der Verein hat sieben erwachsene Tiere.

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