Potsdam

EU-Kommission verurteilt Brandanschlag auf Reichenbach

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Der Leiter der EU-Task Force für Griechenland, Horst Reichenbach, war offenbar Ziel eines Anschlages in Groß Glienicke.

Die EU-Kommission hat einen Brandanschlag auf das Auto der Ehefrau von Horst Reichenbach, dem Leiter der „Task Force Griechenland“ der Europäischen Union, verurteilt. „Grundsätzlich verurteilen wir diesen Angriff auf einen Beschäftigten der Kommission“, sagte ein Sprecher der Behörde am Mittwoch in Brüssel. „Aber wir werden nicht über die Motive des Angriffs spekulieren, die noch unklar sind.“

Reichenbach ist Leiter jener Expertengruppe, die dem krisengeschüttelten Griechenland helfen soll, seine am Boden liegende Wirtschaft wiederzubeleben. Das drastische Sparprogramm ist in Griechenland höchst umstritten und hat wiederholt auch gewalttätige Proteste ausgelöst. Unbekannte hatten das Haus Reichenbachs mit roter Farbe bespritzt und das Auto seiner Frau, der SPD-Europapolitikerin Dagmar Roth-Behrendt, angezündet.

Nach dem Brandanschlag auf das Auto der EU-Politikerin Dagmar Roth-Behrendt (SPD) in Groß Glienicke hat sich eine mutmaßlich linksextremistische Gruppe zu dem Anschlag bekannt. Der Staatsschutz der Brandenburger Polizei hat bereits Ermittlungen aufgenommen und prüft, ob das Bekennerschreiben einer Gruppe, die sich „FreundInnen von Loukanikos“ nennt, echt ist. Loukanikos ist ein Hund, der bei Demonstrationen in Athen gegen den harten Sparkurs berühmt geworden war. Bislang unbekannte Täter hatten in der Nacht zu Montag vor dem Wohnhaus das Fahrzeug angezündet und Farbflaschen sowie Steine gegen das Gebäude geworfen.

In dem Brief, der Morgenpost Online vorliegt, schreiben die Verfasser, dass der Anschlag dem Ehemann von Roth-Behrendt, Horst Reichenbach, gegolten habe. Reichenbach ist Leiter der EU-Taskforce für Griechenland, die die griechische Regierung bei dem Aufbau einer funktionierenden Verwaltung unterstützen und unter anderem dabei helfen soll, nicht verplante EU-Strukturhilfefonds zu nutzen. In dem Brief geben die Absender zu, „Steine und Farbflaschen“ gegen das Wohnhaus geworfen und den BMW von Roth-Behrendt angezündet zu haben. Sie kritisieren, dass sich das Leben der Griechen durch die von der EU verordneten Sparmaßnahmen „extrem verschlechtert“ habe. Darüber hinaus werden Drohungen gegen die sogenannte Troika aus Europäischer Union, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank sowie Unternehmen gerichtet.