Für das erste stationäre Hospiz in Potsdam ist am Montag der Grundstein gelegt worden. Das Hospiz auf der Insel Hermannswerder solle acht sterbenden Menschen bis zuletzt ein selbstbestimmtes und würdevolles Leben ermöglichen, sagte der Vorstandsvorsitzende der Gesellschaft Evangelisches Hospiz Potsdam, Frank Hohn, bei der Grundsteinlegung.
Das Hospiz werde ein Ort sein, an dem „wir uns gegenseitig über unsere Furcht vor dem Tod hinweghelfen“, sagte der Pfarrer und Vorsteher des Evangelischen Diakonissenhauses Berlin-Teltow-Lehnin, Matthias Blume. Die Kranken müssten keine Christen sein. Doch werde die Einrichtung – wenn sie es wollten – ihnen mit ihren Texten, ihrem Glauben und ihrer Seelsorge zur Verfügung stehen.
Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) sprach von einem Grundstein „für friedliche und würdevolle Abschiede“. Sterbebegleitung und Trauerarbeit gehörten zu den „größten Kulturleistungen der Menschheit“. In ihnen spiegelten sich die Werte der Gesellschaft, aber auch die veränderten Bedingungen des Miteinanders wieder – in einer Zeit, in der Großfamilien eine Ausnahme seien.
Das Hospiz wird von der Gesellschaft Evangelisches Hospiz Potsdam gebaut und betrieben. Träger der Gesellschaft sind das Evangelische Diakonissenhaus Berlin-Teltow-Lehnin und die Potsdamer Hoffbauer-Stiftung. Das Gebäude wird knapp 1,5 Millionen Euro kosten. Es soll größtenteils aus Mitteln des Deutschen Hilfswerkes und Bundesmitteln finanziert werden. Das Hospiz sei aber dauerhaft auf Spenden angewiesen, da der landeseigene Bedarfsfonds lediglich 90 Prozent der laufenden Kosten decke, sagte Geschäftsführer Michael Blümchen.
Das Hospiz soll im Frühjahr 2012 fertiggestellt werden.