Die Polizei in Brandenburg will zwei alte Mordfälle neu aufrollen. Einer der Fälle betrifft die seit dem 9. September 1998 verschwundene Nancy Förster aus Königs Wusterhausen. An diesem Tag verließ die damals 29-Jährige ihren Arbeitsplatz, die Berliner Volksbank am Kaiserdamm in Berlin-Charlottenburg, um sich mit ihrem von ihr getrennt lebenden Ehemann bei einem Notar an der Schönhauser Allee in Prenzlauer Berg zu treffen. Dort kam sie nie an, von der Frau fehlt seit mehr als zwölf Jahren jede Spur.
Die mit dem Fall betraute Polizei in Frankfurt (Oder) geht inzwischen davon aus, dass die Muter einer inzwischen 21-jährigen Tochter einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Ermittler vermuten, dass der Täter im Umfeld der Vermissten zu suchen ist. Nach Angaben eines Polizeisprechers sollen etliche, nach dem Verschwinden der Frau gesicherte Spuren nach neuesten Verfahren ausgewertet werden. Um welche Spuren es sich handelt, sagte der Sprecher nicht, zeigte sich allerdings optimistisch, den Fall aufklären zu können.
Noch länger zurück liegt der Mord an der Schülerin Andrea Steffen. Die damals 15-Jährige wurde im Mai 1991 von Spaziergängern tot und unbekleidet in einem Waldstück in Warnitz (Uckermark) gefunden. Das Mädchen wurde erwürgt, der Täter konnte nie gefasst werden. Jetzt allerdings sehen Ermittler eine neue Chance. Ein Polizeisprecher sagte am Freitag, mit neuen Untersuchungsmethoden sei jetzt ein DNA-Abdruck einer männlichen Person gesichert worden. Ab dem 22. März soll es in der Uckermark einen Massengentest geben, zu dem etwa 2300 Personen aufgefordert werden.