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Berlin-Wahl 2023: So ist Treptow-Köpenick aufgestellt

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Die Statue des berühmten Hauptmann von Köpenick steht vor dem Köpenicker Rathaus.

Die Statue des berühmten Hauptmann von Köpenick steht vor dem Köpenicker Rathaus.

Foto: Franz Michael Rohm

Ein Bezirksstadtratsposten in Treptow-Köpenick ist nach der Berlin-Wahl noch immer nicht besetzt. Woran das liegt.

Berlin. Treptow-Köpenick ist einer der Bezirke, in denen die Wiederholungswahl für eine Verschiebung von Stadtratsposten gesorgt hat: Wegen der Ergebnisse der Neuwahlen durfte die SPD einen Kandidaten weniger aus ihren eigenen Reihen vorschlagen. Ihr bisheriger Stadtrat Alexander Freier-Winterwerb (SPD) ist am 9. Mai für seine Parteikollegin Ellen Haußdörfer ins Berliner Abgeordnetenhaus nachgerückt.

Die CDU hat stattdessen einen Stadtratsposten mehr, doch die Christdemokraten aus Treptow-Köpenick haben es selbst zwei Wochen nach Freier-Winterwerbs Ausscheiden noch keinen Kandidaten benannt, auch eine Anfrage der Berliner Morgenpost zu diesem Thema ließ die CDU Treptow-Köpenick gänzlich unbeantwortet.

Ansonsten ist vieles beständig in Treptow-Köpenick geblieben: Oliver Igel (SPD) ist wie erwartet erneut zum Bezirksbürgermeister gewählt worden. Er geht damit bereits in seine dritte Amtszeit. Der 1978 geborene Köpenicker, der seinem Bezirk nur für den Wehrdienst beim Jägerbataillon 1 Berlin in Spandau den Rücken gekehrt hat, studierte vor seiner Politik-Karriere Literatur und Politikwissenschaften. Im Amt verantwortet er nun die Bereiche Bürgerdienste, Personal, Finanzen, Immobilien und Wirtschaft.

Ebenfalls im Amt bleibt Claudia Leistner. Sie war die erste grüne Stadträtin in der Bezirksgeschichte, als sie 2021 das Amt übernommen hat. Sie ist zuständig für die Bereiche Straßen, Grünflächen, Umwelt und Naturschutz. Ursprünglich hat sie Jura an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) studiert. Anschließend promovierte sie an der Humboldt-Universität Berlin zum Thema „Schutzlücken im System effektiven Rechtsschutzes bei der Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen“. Mit ihrem Mann und den drei Kindern lebt sie in Friedrichshagen.

Ebenfalls seit 2021 neu dabei und im Amt verbleibend ist die stellvertretende Bürgermeisterin Carolin Weingart (Linke). Als Stadträtin kümmert sie sich um die Abteilungen Soziales, Arbeit und Teilhabe. Sie studierte Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft und Südslawistik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Marco Brauchmann (CDU) übernimmt die Ressorts Weiterbildung und Kultur sowie Schule und Sport. Von 2004 bis 2011 studierte er Physik und Mathematik auf Lehramt an der Humboldt-Universität Berlin. Zehn Jahre arbeitete er als Lehrer, seit 2013 am Hans-und-Hilde-Coppi-Gymnasium in Karlshorst, wo er zuletzt auch den Fachbereich Physik geleitet hat. 2021 kam er auch für ihn selbst relativ überraschend als Quereinsteiger in die Politik.

Als letzter ins Amt kam nach der Wahl im Jahr 2021 der AfD-Politiker Bernd Geschanowski (AfD). In zwei Wahlgängen wurde er von den Mitgliedern der Bezirksverordnetenversammlung als Ordnungsstadtrat abgelehnt. Aber schließlich wurde er doch noch gewählt – im Gegensatz zu Parteikollegen in anderen Bezirken. Und auch nach der Wiederholungswahl bleibt der gelernte Schiffsbauer aus Bremerhaven, der seit 1988 in Berlin lebt und unter anderem auch als Verkäufer auf dem Blumengroßmarkt gearbeitet und ein Startup im Onlinehandel gegründet hat, im Amt.

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