Berlin. Die Umgestaltung nach historischem Vorbild sollte eigentlich bis Jahresende abgeschlossen sein. Spielplätze bleiben weiterhin nutzbar.

Zwei Jahre wurde geplant, im Dezember dieses Jahres beginnen nun die Arbeiten im denkmalgeschützten Heinrich-von-Kleist-Park in Schöneberg. Das Gartendenkmal, das durch seine Königskolonnaden heraussticht, soll in seiner historischen Erscheinung wieder erkennbar werden. Bis 2025 soll die Sanierung dauern. Besucher müssen abschnittsweise mit Einschränkungen rechnen.

Zu Beginn der Arbeiten in diesem Winter findet eine routinemäßige Kampfmittelkontrolle statt. So soll sich möglicherweise aus Kriegszeiten noch im Boden befindliche Munition frühzeitig entdeckt und sicher entfernt werden. Des Weiteren bedarf es einer archäologischen Untersuchung des Bodens.

Beschnitt von Bäumen und Sträuchern

Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, das für die Umgestaltung verantwortlich zeichnet, weist außerdem darauf hin, dass nun in der vegetationsfreien Zeit Bäume und Sträucher zurückgeschnitten und zum Teil auch entfernt werden. „Diverse Bäume, Sträucher und Stauden sollen im Frühjahr und Herbst 2024 gepflanzt werden“, wie es in einer Ankündigung des bezirklichen Straßen- und Grünflächenamtes heißt.

Im Zentrum der mindestens einjährigen Sanierung, an der Bürgerinnen und Bürger durch Begehungen beteiligt wurden, steht aber die historische Gestaltung des Parks aufzugreifen und wiederherzustellen. Das betrifft das Rasen-Oval vor dem Kammergericht gleichermaßen wie die Wegeführungen und den Baumbestand.

Kleist-Park bekommt Hundeauslaufgebiet

Die Kammergärten, die südlich und nördlich gelegenen Flächen des Parks, sollen umgestaltet werden. Der südlich gelegene Garten bleibt Liegewiese, wird aber durch ein Hundeauslaufgebiet und neue Wege ergänzt. Am Rasen-Oval werden die ursprünglich vorhandenen Erdwälle wiederhergestellt und neue Pflanzen gesetzt. Auch die Kolonnaden werden durch Schmuckpflanzungen aufgewertet.

Das Kammergericht im Kleist-Park in Schöneberg.
Das Kammergericht im Kleist-Park in Schöneberg. © picture alliance / Bildagentur-online/Joko | Bildagentur-online/Joko

Neben der optischen Gestaltung spielen auch funktionale Aspekte, wie Barrierefreiheit und Bewässerung sowie naturschutzfachliche Belange, eine Rolle, teilt das Bezirksamt weiter mit. 2,6 Millionen Euro werden investiert.

Sanierung verschiebt sich um ein Jahr

Wo gebaut wird, müssen Besucher mit Einschränkungen rechnen. Damit Teile des Parks dennoch genutzt werden können, wird in Abschnitten gebaut. Die beiden Spielplätze des Kleist-Parks werden über die gesamte Bauzeit nutzbar bleiben.

Der Kleist-Park war ursprünglich Heimstätte des Botanischen Gartens. Als dieser zum Ende des 19. Jahrhunderts zu klein wurde, zogen die Pflanzen nach Dahlem um, in den heutigen Botanischen Garten. Heute gehören außerdem das Kammergericht an der Westseite und die Königskolonnaden zum Ensemble. Die Kolonnaden bildeten einst das Eingangstor zur Stadt, wurden jedoch abgetragen und umgesetzt, als 1911 das Warenhaus Wertheim gebaut wurde.

Im vergangenen Jahr hatte das Bezirksamt bereits mit Rodungsarbeiten im Park begonnen. Die Sanierung sollte nach ursprünglichen Angaben des Bezirksamts schon Ende dieses Jahres beendet sein. Das Vorhaben verschiebt sich also um mindestens ein Jahr.

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