Berlin. Erneut ist es im Rahmen eines Fußballspiels zu einem gewalttätigen Vorfall gekommen. Am Sonntagnachmittag gingen zwei Spieler der beiden Vereine BSC Kickers 1900 und FC Concordia Wilhelmsruh II bei einem Kreisligaspiel auf einem Sportplatz in der Monumentenstraße in Schöneberg aufeinander los. Das Spiel musste abgebrochen werden.
Wie die Polizei Berlin vermeldete, kam es gegen 14.45 Uhr, in der 82. Spielminute, auf dem Spielfeld zu einem Foulspiel. Der gefoulte 38-Jährige versetzte seinem 28-jährigen Kontrahenten daraufhin einen Kopfstoß sowie einen Fußtritt in die Rippen. Als Reaktion darauf rannte ein 28-jähriger Zuschauer auf das Spielfeld und sprang dem 38-jährigen Spieler wiederum seitlich in die Rippen, woraufhin dieser mit Atemnot zu Boden ging.
Zuschauer und Spieler mussten die Situation beruhigen
Im Verlauf der sich daraus entwickelnden Auseinandersetzung trat ein 21-jähriger Spieler einem unbeteiligten 26-Jährigen gegen den Kopf und in die Beine. Die Situation konnte danach bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte durch Zuschauer und andere Spieler beruhigt werden. Das Spiel wurde durch den Schiedsrichter sofort beendet. Die verletzten Beteiligten wurden in einem Rettungswagen versorgt und verließen im Anschluss den Platz. Die beiden Vereine BSC Kickers und FC Concordia Wilhelmsruh II äußerten sich am Montag nicht zu dem Vorfall.
Erst am Pfingstsonntag war es bei einem Fußballspiel in Frankfurt am Main zu einem tragischen Vorfall am Rande eines Fußballspiels gekommen. Nach Abpfiff des Spiels waren Spieler des Vereins JFC Berlin und dem französischen Verein FC Metz aneinandergeraten. Dabei wurde der 15-jährige Paul, Spieler des JFC Berlin, tödlich verletzt. Ein 16-Jähriger der gegnerischen Mannschaft hatte dem Jungen so hart auf den Kopf geschlagen, dass er im Krankenhaus verstarb.
Berliner Fußballverband legt Report zu Gewaltvorfällen vor
Zu gewalttätigen Szenen kommt es im Fußball, aber auch anderen Sportarten, immer wieder. Nicht selten sind auch Fans daran beteiligt. Der Berliner Fußballverband hat in diesem Jahr erstmals einen Report zu Gewaltvorfällen im Verband vorgelegt. Daraus geht hervor, dass es in der Saison 2021/22 insgesamt 1936 Vorfälle gegeben hat. Davon handelte es sich bei etwa 50 Prozent um mündliche Angriffe. Bei der anderen Hälfte war es zu Handgreiflichkeiten gekommen.
Laut Gewaltreport werden fast 100 Prozent – genau sind es 97,7 Prozent – der physischen Angriffe durch Spielerinnen oder Spieler begangen. Danach folgen Trainerinnen und Trainer und dann erst die Zuschauer. Im verbalen Bereich sind Spielerinnen und Spieler für 87 Prozent der Übergriffe verantwortlich.
So wie im aktuellen Fall in Schöneberg kommt es in vielen anderen auch am häufigsten in der zweiten Spielhälfte zu Angriffen. Zu dem Vorfall vom Wochenende wollte sich der Berliner Fußballverband am Montag nicht äußern.
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