ÖPNV

Petition fordert S-Bahn-Verlängerung nach Rangsdorf

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Bislang verkehrt die S2 nur bis Lichtenrade beziehungsweise im 20-Minuten-Takt auch nach Blankenfelde.

Bislang verkehrt die S2 nur bis Lichtenrade beziehungsweise im 20-Minuten-Takt auch nach Blankenfelde.

Foto: Bildagentur-online/Schoening / picture alliance / Bildagentur-online/Schoening

Die angekündigte Verlängerung der S2 über Blankenfelde hinaus bis nach Rangsdorf wurde abgesagt. Betroffene wollen das nicht akzeptieren.

Berlin.  Einst gab es sie. Die S-Bahn-Verbindung bis ins brandenburgische Rangsdorf (Teltow-Fleming) südlich von Berlin. Vor Jahren wurde die Idee, die S-Bahnlinie S2 weiter als bis nach Blankenfelde fahren zu lassen, wieder aufgegriffen, bevor Guido Beermann (CDU), Brandenburgs Infrastrukturminister, verkündete, dass das Projekt aufgegeben wird. Zu unwirtschaftlich, lautete die Begründung. Ein Rangsdorfer will das nicht hinnehmen und startete eine Petition.

Große Freude sei unter den Rangsdorfern aufgekommen, als Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke im Jahr 2018 die Verlängerung der S2 bekanntgab. Nun folgte große Ernüchterung. Eine Kosten-Nutzen-Rechnung hatte das Vorhaben als unwirtschaftlich eingestuft. Für Planungen und Bau waren 107 Millionen Euro veranschlagt worden. Zudem gebe es schnelle Regionalbahnverbindungen (RE8, FEX) aus Berlin nach Rangsdorf, hieß es.

S-Bahn-Ausbau nach Rangsdorf: Bewertung sei unvollständig

Oliver Scharfenberg, Initiator der Petition, ist entrüstet über die Absage: „Die Bundespolitik möchte etwas gegen den Klimawandel machen. Aber statt den ÖPNV auszubauen, soll nun weiter auf das Auto gesetzt werden“, so der Rangsdorfer.

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Scharfenberg ist zudem überzeugt, dass bei Bewertung der Situation etwas Entscheidendes vergessen wurde. Die Gemeinde Rangsdorf verzeichne nämlich einen starken Zuzug. „So sind Neubauprojekte zum Beispiel auf dem Bückergelände das Projekt BUC 36 mit circa 2500 neuen Einwohnern oder andere Projekte in der Rangsdorfer Seebadallee gar nicht berücksichtigt“, so Scharfenberg. Die Analyse habe „gravierende Mängel“.

S-Bahn nach Rangsdorf: 1800 Unterstützer

Mit Stand Dienstagnachmittag hatten bereits knapp 1800 Unterstützer Scharfenbergs Petition unterschrieben. 2500 Unterschriften sind das Ziel. Zur Petition geht es hier.

Vom 22. April bis 10. November 2023 müssen S-Bahnnutzer Einschränkungen in Kauf nehmen. Dann verkehren aus Richtung Berlin keine Züge nach Rangsdorf.

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