Natur

Baumfällungen in Waldstück bei Lichtenrade

| Lesedauer: 3 Minuten
Bis Ende Februar werden die Berliner Stadtgüter noch in dem Waldstück bei Lichtenrade Bäume fällen. (Symbolfoto)

Bis Ende Februar werden die Berliner Stadtgüter noch in dem Waldstück bei Lichtenrade Bäume fällen. (Symbolfoto)

Foto: Andreas Buck / FUNKE Foto Services

Warum die Berliner Stadtgüter auf ihrem Grundstück im brandenburgischen Großziethen Bäume fällen.

Berlin.  Die Berliner Stadtgüter haben damit begonnen, auf einem Waldstück im brandenburgischen Großziethen, unmittelbar an der Grenze zu Lichtenrade, Bäume zu fällen. Zur Stärkung des Waldes sowie als Sicherungsmaßnahme wird noch bis zum 28. Februar in dem 30 Jahre alten Bestand im Bereich des Mauerweges gearbeitet, wie die Berliner Stadtgüter in einer Stellungnahme mitteilen.

Auf etwa vier Hektar der insgesamt zwölf Hektar messenden Fläche werden einzelne Bäume entnommen, damit andere eine große Baumkrone entwickeln und so stabilisiert werden können, heißt es. Gefällt würden zudem Bäume, die geschädigt oder abgestorben sind, die eine ungünstige Wuchsform aufweisen sowie Bäume, die nur eine geringe Vitalität zeigten.

Baumfällungen der Berliner Stadtgüter: Seltene Arten werden gefördert

Entnommen würden bestandsdominierende Baumarten wie Birke und Pappel sowie nicht einheimische Baumarten wie Robinie und Spätblühende Traubenkirsche. „Seltene Baumarten wie Vogelkirsche, Walnuss, Traubeneiche oder Spitzahorn werden durch die Maßnahmen gefördert“, heißt es in der Mitteilung.

Zum Einsatz kommt ein sogenannter Fällgreifer, eine Maschine, mit der die Stämme gegriffen und abgesägt werden können. Gegen die schwere Technik spricht laut Stadtgütern nichts, weil der Boden auf dem Gelände des ehemaligen Grenzstreifens bereits stark verdichtet ist. Die Arbeiten manuell mit einer Motorsäge durchzuführen, ist aufgrund der Wuchsform etlicher Bäume nicht möglich, schreibt das Unternehmen.

Großteil der Fläche bleiben unangetastet

Mit den Fällungen würde der Wald „im Hinblick auf Baumgesundheit, Klimawandelresistenz und Verkehrssicherung gestärkt und einheimische Arten gefördert“, erklären die Stadtgüter weiter. „Bei den übrigen rund 70 Prozent der Fläche wird der natürlichen Entwicklung des Waldes Vorrang gegeben.“ Dort seien keine forstwirtschaftlichen Arbeiten geplant.

Die Berliner Stadtgüter sind Eigentümer der Fläche. In Brandenburg bewirtschaftet und verpachtet das Unternehmen allein 16.600 Hektar Wald- und Ackerfläche. Laut Internetseite werden die Flächen für Landwirtschaft, regenerative Energieerzeugung, Gewerbe und private Nutzung bereitgestellt.

BUND wurde bei Vorbereitungen einbezogen

Daniela Kurtzmann, Bereichsleiterin Natur und Umwelt der Berliner Stadtgüter, versichert, dass der Eingriff unter Berücksichtigung des Natur- und Artenschutzes stattfinde und zuvor eine Begutachtung des Gebietes stattgefunden habe. „Wir haben die geplanten Arbeiten im Vorfeld mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Dahme-Spreewald besprochen und unsere Maßnahmen auf die lokalen Besonderheiten wie zum Beispiel Habitatbäume angepasst“, so Kurtzmann. „Nach einer Begehung mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland haben wir die Arbeitsgasse verlegt, um ein lokales Winterquartier zu schützen.“

Bereits vor dem Beginn der Arbeiten hatte eine Anwohnerin die Markierungen an den Bäumen entdeckt und versucht, die Fällungen zu verhindern. Die Berliner Stadtgüter hätten der Frau daraufhin einen Vor-Ort-Termin zur Klärung angeboten.

Lesen Sie auch: