Berlin. Untersuchungen zur betrieblichen Machbarkeit des neuen S-Bahnhofs Kamenzer Damm sind abgeschlossen. Ergebnisse werden bald präsent.
Die Chance, den seit Jahrzehnten gewollten Bahnhof Kamenzer Damm im Zuge der Arbeiten an der Bahnstrecke Dresdner Bahn mit zu errichten, gibt es nicht mehr. Die Arbeiten an der Strecke sind derzeit in vollem Gange. Damit ist der neue Bahnhof aber nicht vom Tisch. Derzeit laufen Vorplanungen, um die Baukosten für den Bahnhof zwischen den S-Bahnhöfen Attilastraße und Marienfelde abzuschätzen. Die notwendige eisenbahnbetriebswissenschaftliche Untersuchung (EBWU) ist laut Senatsverkehrsverwaltung zwar abgeschlossen. Die Ergebnisse konnten jedoch noch nicht präsentiert werden.
Das geht aus einer schriftlichen Anfrage der CDU-Abgeordneten Oliver Friederici und Christian Zander hervor. Darin heißt es, dass man derzeit nach einem gemeinsamen Termin mit den Ländern Berlin und Brandenburg suche, um die Ergebnisse zu diskutieren. Derzeit gelte die Realisierung des Bahnhofs Kamenzer Damm als „nicht kritisch“. Ein gutes Zeichen, meint Christian Zander. „Die gute Nachricht ist, dass die Signale nahezu auf Grün für den Bau des zusätzlichen S-Bahnhofs Kamenzer Damm stehen.“
Bahnhof würde unter anderem große Gewerbegebiete anbinden
Dass der Kamenzer Damm nicht mit der Dresdner Bahn-Strecke realisiert wird, habe laut Deutscher Bahn damit zu tun, dass sich das Großprojekt durch zusätzliche Planungen sowie das Planfeststellungsverfahren des Bahnhofs stark verzögert hätte. In der Antwort ist von mindestens fünf Jahren die Rede. Fünf Jahre mehr, die die Direktverbindung zum Flughafen BER hätte warten müssen. Der Bau des Bahnhofs könnte also frühestens 2025 beginnen – wenn die Arbeiten an der Dresdner Bahn-Route abgeschlossen sind.
Tempelhof-Schönebergs Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) hatte im Juli einen möglichen Zeitplan vorgestellt. Demnach könnte der Bau im Jahr 2027 beginnen, der Bahnhof schon ein Jahr später fertig sein.
Der Bahnhof Kamenzer Damm würde Tausende Berliner aus Mariendorf und Lankwitz an die S-Bahn-Linie S2 anbinden. Die Station läge direkt an der Bezirksgrenze von Steglitz-Zehlendorf und Tempelhof-Schöneberg, und würde unter der Brücke an Kamenzer Damm und Lankwitzer Straße entlangführen. Für die Bezirke ist die Umsetzung daher ein zentrales Ziel. Hinzukommen die Mitarbeitenden der Firmen auf dem Gelände des ehemaligen Gaswerks Mariendorf, dem Marienpark. Dort hofft man ebenfalls auf den Bau des Bahnhofs. Auch das Gewerbegebiet Großbeerenstraße würde davon profitieren.
Lesen Sie auch: Neubau und Sanierung: Die Pläne für Berlins S-Bahnhöfe