Aus einer Gruppe von bis zu 100 Menschen wurden am Mittwochabend in Schöneberg vorbeifahrende Autos und einen BVG-Bus mit Feuerwerkskörpern und Böllern beworfen sowie beschossen. Gegen 17.45 Uhr schossen mehrere Jugendliche im Bereich der Pallasstraße und Potsdamer Straße die vorbeifahrenden Fahrzeuge mit Knallkörpern. Auch Eier sollen sie geworfen haben.
63 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 10 und 16 Jahren wurden von der Berliner Polizei kontrolliert. Einige von ihnen stehen im Verdacht, auch eine Radfahrerin mit einem Böller beworfen zu haben. Er verfehlte die 64-Jährige am Mittwochabend nur knapp, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Die Frau erlitt einen Schock, musste aber nicht ärztlich behandelt werden.
Zudem warf in der Goebenstraße Ecke Steinmetzstraße ein maskierter Unbekannter aus einer rund 40-köpfigen Gruppe heraus einen Brandsatz auf ein Polizeiauto. Die mit brennbarer Flüssigkeit gefüllte Flasche verfehlte den Wagen. Ein weiterer Brandsatz wurde in der Nähe gefunden. Verletzt wurde niemand.
Die Beamten stellten Beweismittel wie Sturmhauben und Böller sicher, 85 Einsatzkräfte waren vor Ort. Die nicht strafmündigen Kinder wurden nach der Polizeikontrolle den Eltern übergeben, die Jugendlichen wieder entlassen. Ermittelt wird wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz, Landfriedensbruch und gefährlicher Körperverletzung.
In Kreuzberg kam es zu einem weiteren Einsatz: Ein Linienbus der BVG wurde von Jugendlichen mit Steinen beworfen. 20 bis 25 Maskierte hatten am Mittwochabend in der Urbanstraße den Bus mit mehreren Steinen attackiert und die Windschutz– und eine Seitenscheibe des Fahrzeugs beschädigt. Der 52-jährige Busfahrer erlitt einen Schock.
Zum Tatzeitpunkt waren keine Fahrgäste im Bus. Weitere Autos wurden nicht beschädigt. Die Personalien von zwei 15-jährigen Jugendlichen, die vermutlich zu der Gruppe gehören, wurden überprüft. Ob sie auch die Steine geworfen haben, wird noch ermittelt. Bereits im Vorfeld soll es den Ermittlungen zufolge weitere Steinwürfe auf zwei Busse in Kreuzberg gegeben haben.
In der Urbanstraße warfen Unbekannte gegen 20 Uhr mehrere Steine auf Busse der Linie M41. Die Fahrzeuge wurden dadurch erheblich beschädigt, wie die Polizei mitteilte. Verletzt wurde niemand. Derzeit wird geprüft, ob es womöglich Zusammenhänge zur späteren Tat gibt.
Schon an Silvester und Halloween 2017 haben Jugendliche in Berlin-Schöneberg mit Feuerwerkskörpern auf vorbeifahrende Fahrzeuge geworfen.
Auch in Frankreich diverse Vorfälle
Auch in Frankreich ereigneten sich in der Halloween-Nacht mehrere Vorfälle. Dort wurden nach Ausschreitungen in mehreren Städten mehrere Menschen festgenommen. Allein in der südostfranzösischen Metropole Lyon seien sieben Verdächtige gestellt worden, berichtete der Radiosender Franceinfo.
Ausschreitungen gab es demnach in der Nacht zum Donnerstag auch in der Pariser Region, in Metz und in Rennes. Als Polizisten die Plünderung eines Einkaufszentrums in Montgeron im Département Essonne südlich der Hauptstadt verhindern wollten, wurden sie mit einer Säureflasche beworfen. Eine 13-Jährige sei festgenommen worden.