Nach den jetzt veröffentlichten Angaben des Bundesamts sei am 13. Dezember des vergangenen Jahres eine Neutronen-Ionisationskammer in dem Wanseer Forschungsreaktor ausgefallen. Der Ausfall einer der vier Messkammern habe mutmaßlich zu einer Schieflast von 25 Prozent geführt. Die Folge sei eine automatische Reaktorabschaltung gewesen.
Die defekte Messkammer sei noch am selben Tag ausgetauscht, der Reaktor anschließend wieder hochgefahren worden, heißt es in dem Bericht weiter. Das Helmholtz-Zentrum habe den Vorfall in die „Stufe 0“ der internationalen Bewertungsskala INES eingeordnet. Bedeutet konkret: Der Vorfall hatte offensichtlich „keine oder sehr geringe sicherheitstechnische, beziehungsweise keine radiologische Bedeutung“.
>>>Forschungsreaktor in Wannsee wird 2019 stillgelegt<<<
Der 1973 eingeweihte Forschungsreaktor BER II hat eine Nennleistung von zehn Megawatt. Die Leistungsfähigkeit großer Atomkraftwerke liegt demgegenüber bei durchschnittlich 1400 Megawatt. BER II soll in den nächsten Jahren komplett abgeschaltet werden. Berlins einzige Atomanlage stand bereits zwischen Oktober 2010 und April 2012 still, weil Reparaturen umfangreicher ausfielen als vorhergesehen. Im November 2013 musste der Berliner Experimentierreaktor (BER II) aus Sicherheitsgründen erneut abgeschaltet werden. Mehrere Risse in Schweißnähten hatten sich bedrohlich vergrößert.