Berlin. Wie das Bezirksamt mitteilt, beteiligt sich nun auch der Bezirk Spandau am Pilotprojekt „EIMobileBerlin“ der Senatsmobilitätsverwaltung und des Bundeswirtschaftsministeriums. Bis Ende des Jahres werden im Zuge dessen mindestens 50 Straßenlaternen in Spandau mit Ladeeinrichtungen für Elektroautos aufgerüstet. Für Anwohnerinnen und Anwohner, die keinen eigenen gesicherten Zugang zu privaten Parkplätzen mit Ladeeinrichtungen haben, sollen diese Laternen-Ladepunkte künftig die Möglichkeit bieten, ihre Elektroautos bequem im öffentlichen Straßenland mit Strom zu befüllen.
„Gerade in den Außenbezirken hat der Senat bisher zu wenig für die Elektromobilität getan“, sagt Spandaus Bezirksverkehrsstadtrat Thorsten Schatz (CDU). „Ohne eine notwendige Infrastruktur ist für viele Menschen ein Wechsel zum Elektroauto aber undenkbar.“ Daher freue es ihn, dass er das Pilotprojekt für Spandau gewinnen konnte, so Schatz. Kosten entstehen für den Bezirk dadurch nicht, der Senat hat „EIMobileBerlin“ vielmehr gerade mit Blick auf die Außenbezirke aufgelegt. Bis 2030 sind 2000 neue Ladepunkte in ganz Berlin geplant, darunter 200 „High Power Charger“ in insgesamt 24 Schnellladehubs.
Standorte der Ladestationen in Spandau stehen noch nicht fest
„Wenn die Verkehrssenatorin an ihrem Ziel festhält, dass ab 2030 nur noch E-Autos in die Innenstadt fahren dürfen, muss mehr vom Senat für den Ausbau der Ladeinfrastruktur und des ÖPNVs getan werden“, bekräftigt jedoch CDU-Politiker Schatz. Die individuelle Mobilität dürfe nicht zu einer sozialen Frage werden. „Daher können die 50 Laternenladepunkte nur ein erster Baustein sein“, mahnt Schatz. Die genauen Standorte für diese Ladepunkte in Spandau stehen dabei noch gar nicht fest.
„Das Bezirksamt wird in die Standortauswahl dahingehend einbezogen, dass wir uns bestimmte Bereiche wünschen können“, erklärt Schatz. Angesichts des großen Bedarfs an Ladestationen sei die bezirkliche Wunschliste jedoch größer als die derzeitige Umsetzungsmöglichkeit. Spätestens bis Dezember 2023 muss aber eine finale Auswahl getroffen worden sein, denn dann läuft der Förderzeitraum aus.
Ladestationen gibt es bereits in Marzahn-Hellersdorf und Steglitz-Zehlendorf
Mit dem Pilotprojekt „ElMobileBerlin“ wird untersucht, inwiefern eine Infrastruktur mittels Laternen im öffentlichen Raum dazu beitragen kann, die Attraktivität von Elektromobilität durch möglichst einfach zugängliche Ladegelegenheiten zu steigern. Die Bezahlung läuft entweder über den gewohnten Tarif des eigenen Mobility Service Providers oder über einen QR-Code auf den Ladeneinrichtungen zum spontanen Laden für diejenigen, die keinen Vertrag haben. In diesem Fall werden 42 Cent pro Kilowattstunde fällig.
Solche Laternen-Lademöglichkeiten wurden zuvor bereits in Marzahn-Hellersdorf und in Steglitz-Zehlendorf eingeführt. Allerdings ist die Leistung der Laternenladepunkte verhältnismäßig gering, sie wird mit 3,7 Kilowatt angegeben. Zum Vergleich: Normale Ladepunkte verfügen meist über eine Leistung von 11 Kilowatt, bei Schnellladepunkten sind es mindestens 50 und bei einem „High Power Charger“ sogar 150 Kilowatt oder mehr.
Vorteile der geringeren Ladeleistung sind jedoch eine Schonung der Auto-Batterie und eine geringe Belastung des Berliner Stromnetzes. Etwa 1700 öffentliche Ladepunkte gibt es derzeit in ganz Berlin, 237 davon sind sogenannte Schnellladepunkte, allesamt ungleich über die Stadt verteilt. So waren in Mitte zuletzt mehr als 340 Ladepunkte öffentlich zugänglich, in Reinickendorf gerade einmal gut 40.
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