Die Karolinenhöhe in Spandau bleibt bei den Berliner Wasserbetrieben, wird nicht an Investoren veräußert. Lediglich ein fünf Hektar großes Areal wird ausgeschrieben. Anwohner und Landwirte atmen auf.
Die Rieselfelder Karolinenhöhe im Bezirk Spandau bleiben in öffentlicher Hand. Im Rahmen einer Bürgerinformation am Montagabend zerstreuten das Bezirksamt und die Berliner Wasserbetriebe (BWB) Sorgen der Anwohner und Landwirte, die landwirtschaftlich und als Naherholungsgebiet genutzte ehemalige Versickerungsfläche könnte durch private Investoren in ihrem Charakter verändert werden.
Der Löwenanteil des etwa 300 Hektar großen Areals bleibe auch künftig in der Verantwortung der Wasserbetriebe, sagte die Chefin des Immobilien-Managements der BWB, Jutta Schmidt. Einen kleineren Teil im Norden übernimmt der Bezirk. Lediglich das fünf Hektar große Areal des Betriebshofes an der Wilhelmstädter Siedlungsgrenze soll laut Schmidt zum Verkauf ausgeschrieben werden.
Das Bezirksamt hatte seit 2012 mit den BWB verhandelt, nachdem diese angekündigt hatten, sie wollten die betrieblich nicht mehr benötigte Karolinenhöhe verkaufen. Der Gastronom Josef Laggner hatte Interesse an dem Betriebshof samt zugehörigem Grünland bekundet. Im Rathaus Spandau wünschte man sich dagegen einen öffentlichen Eigner. „Wenn die Rieselfelder bei den Wasserbetrieben bleiben, ist das fast noch besser als die Alternative, dass sie an die Stadtgüter gehen“, sagte Stadtentwicklungsstadtrat Carsten Röding (CDU).
Schutz für die Mieter
Eine den Bestand verändernde Entwicklung des Betriebshof-Geländes sei „unter den gegebenen Rahmenbedingungen unmöglich“, so der Politiker. Dies setze einen Bebauungsplan voraus, außerdem Änderungen am Flächennutzungsplan und an den Bestimmungen zum Landschaftsschutz. Im Bezirksamt stehe das nicht zur Debatte, sagte Röding.
Für die Mieter der insgesamt fünf Wohnhäuser auf dem Betriebshofgelände, darunter viele BWB-Mitarbeiter, würden in die Kaufverträge Schutzklauseln eingefügt, kündigte Schmidt an. So solle es drei Jahre lang keine Kündigungen durch einen neuen Eigentümer geben. Außerdem wollen die Wasserbetriebe „in den nächsten Wochen“ Verhandlungen mit den Landwirten auf den Rieselfeldern aufnehmen, um neue Pachtverträge zu vereinbaren. „Wir sprechen über eine langfristige Pacht für neun oder zehn Jahre“, so die Immobilienmanagerin.