Berlin. King Charles III. hat sich bei seinem Staatsbesuch in Berlin sehr für die Arbeit der Johanniter-Unfallhilfe interessiert. Er hat sich am Donnerstag mittags durch das Ukraine-Ankunftszentrum Tegel führen lassen, das von den großen Hilfsorganisationen Rotes Kreuz, Malteser und Johanniter geführt wird, ein Vorzeigeprojekt, das den Empfang und die Verteilung der Geflüchteten in Deutschland organisiert.
„Er hat uns wiedererkannt“
Bei den Johannitern sprach der König Björn Teuteberg an, Mitglied im Regionalvorstand der Johanniter-Unfallhilfe. Er erinnerte sich, dass deren Fahrradstaffel bei der Beerdigung seiner Mutter, Queen Elisabeth, im Sanitätsdienst eingesetzt war. „Er hat uns wiedererkannt“, sagt Björn Teuteberg und freut sich. „Er konnte direkt was mit uns anfangen.“ King Charles sei sehr an der Arbeit der Johanniter interessiert gewesen, habe sie sehr gelobt und sich bedankt.
Die Johanniter haben eine britische Schwestergesellschaft, die St. John Ambulance. Diese frage regelmäßig wegen der Johannitereigenen Fahrradstaffel an, die vor allem bei Großveranstaltungen zum Einsatz komme, berichtet Teuteberg. Die Fahrradstaffel habe den Vorteil, dass sie bei großen Menschenansammlungen viel schneller den Verletzen erreiche. Zum Einsatzort ins Britische Königreich seien die Sanitäter-Radler allerdings geflogen, das Fahrrad war im Gepäck dabei.
Der König probiert den Kicker aus
Insgesamt 40 Minuten ließ sich King Charles III. durch die Vorzeigeeinrichtung Ukraine Ankunftszentrum Tegel führen. Er fragte nach, mal auf Englisch, mal auf Deutsch, wollte wissen, wie der Empfang organisiert ist, sprach mit Geflüchteten über ihr Schicksal, probierte im Freizeitbereich den Kicker aus und spielte – beobachtet von vielen Ehrenamtlichen und Geflüchteten – eine Mini-Runde Billard.
Vor allem bedankte er sich immer wieder bei den Flüchtlingshelferinnen und -helfern für ihren Einsatz. „Das macht uns sehr stolz“, sagte Stefanie Dunkel-Janßen, die Leiterin der Johanniter-Unfallhilfe im Ankunftszentrum Tegel. „Man fühlt sich – ungewohnt – sehr geehrt.“ Sie bekämen oft Dank und Lob, aber sonst seien es Politiker, die ihn aussprächen. „Doch, das ist was Besonderes.“