Berlin. Das Schumacher-Quartier könnte viel mehr Wohnraum schaffen als bisher angenommen. Auch für die Parkanlagen gibt es neue Pläne.

Zwar erscheint die Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens BER im Jahr 2020 unsicherer denn je, die Pläne für die Nachnutzung des dann schließenden Airports Tegel werden trotzdem weiter vorangetrieben. Ein erstes Ergebnis der konkreteren Planung für das Flughafengelände: Auf dem Gebiet des Stadtflughafens in Tegel könnten deutlich mehr Wohnungen entstehen als bisher gedacht. Statt der bisher für das Schumacher-Quartier geplanten 5000 Wohnungen sollen nun bis zu 6000 gebaut werden. „Es könnten durchaus Tausend mehr werden“, sagte Petra Rohland, Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.

Die vertiefte Planung des Wohnprojekts am östlichen Ende des Flughafengeländes habe gezeigt, dass sich noch Flächen für den Bau neuer Wohnungen eignen würden, die bisher nicht berücksichtigt worden seien. An anderer Stelle könne man möglicherweise mit weiteren Gebäuden verdichten. „Wir sehen da noch Potenzial“, sagte die Sprecherin. Dass nun tatsächlich tausend Wohnungen mehr gebaut würden, sei jedoch noch nicht sicher. Dies könne erst die weitere Planung zeigen.

Jury will aus zwei Park-Entwürfen entscheiden

Auch an anderer Stelle auf dem Gelände gehen die Pläne für die Zeit nach dem Flughafenbetrieb weiter. Im Wettbewerb für die Gestaltung des neuen Quartiers- und Landschaftspark haben die Senatsverwaltung und der Bezirk Reinickendorf nun ihre favorisierten Entwürfe gekürt. Einen Sieger gibt es jedoch vorerst nicht.

Die Jury wählte stattdessen unter 13 Teams zwei zweite Plätze aus. Die Büros sollen nun in einem weiteren Workshop-Verfahren ihre Entwürfe überarbeiten, bevor die Jury entscheidet, nach welchen Plänen der Park gestaltet werden soll.

Parkentwurf sieht Aussichtsturm vor

Einer der zweiten Preise ging an das Berliner Büro GM013 Giencke Mattelig Landschaftsarchitektur. Der Entwurf sieht neben Spiel- und Sportflächen auf der heutigen Start- und Landebahn ein Café als „Flugdeck“ vor. Für Kinder wurde der große Kinderspielplatz „Flugstunde“ und ein Technikspielplatz konzipiert. Zudem soll es einen Aussichtsturm an der heutigen Messstation geben.

Der Quartierspark solle das „Grüne Herz“ des Schumacher-Quartiers sein und sich für die künftigen Bewohner zum Naherholungsraum entwickeln. Dafür sollen laut Entwurf im nördlichen Randbereich Sonnenliegen im lichten Schatten von lockeren Baumgruppen stehen.

Wasserspielplätze und Café für Flughafenpark geplant

Den anderen zweiten Preis erhielt die Arbeit des ebenfalls aus Berlin stammenden Büros Weidinger Landschaftsarchitekten. Dessen Entwurf macht die „Heide“ zum Leitthema, die sich als ökologische Brücke von der Tegeler Stadtheide über das Flugfeld bis in das Schumacher-Quartier erstrecken soll. Die Pläne sehen Aufenthaltsbereiche und große Spielplätze mit den Themen „Heide“, „Wind“ und „Fliegen“ vor.

Der Entwurf des Büros Weidinger Landschaftsarchitekten für den Quartiers- und Landschaftspark auf dem Gelände des Flughafen Tegel.
Der Entwurf des Büros Weidinger Landschaftsarchitekten für den Quartiers- und Landschaftspark auf dem Gelände des Flughafen Tegel. © Weidinger Landschaftsarchitekten | Weidinger Landschaftsarchitekten

Die nördliche Landebahn bleibt auch in diesem Entwurf als Bewegungsfläche für unterschiedlichste Funktionen erhalten. Der zentrale Bereich des Quartierspark soll mit einer Rasenfläche und schattenspendenden Baumgruppen bewachsen sein, daneben ist ein großer Wasserspielplatz und ein Café vorgesehen.

Quartierspark soll „grünes Herz“ des Schumacherquartiers werden

„Beide mit zweiten Preisen ausgezeichneten Konzepte wären eine gute Grundlage für die Park- und Landschaftsgestaltung“, erläuterte Senatsbaudirektorin Regula Lüscher das Ergebnis. „Bei einem Projekt dieser Bedeutung und Größe ist es aber angebracht, vor einer endgültigen Entscheidung noch einmal genau zu prüfen, welches Konzept wirklich das Beste ist.“
Der Quartierspark im Schumacher-Quartier soll die zentrale Grünanlage für die Bewohner des neuen Stadtteils im Osten des Flughafengeländes sein. Mit dem westlich daran anschließende Landschaftspark soll vor allem ein Angebot für die Anwohner rund um die Scharnweberstraße und die Nutzer des in und um die Terminals des Flughafens geplanten Gewerbe- und Technologieparks „Urban Tech Republic“ geschaffen werden.