Reinickendorf
Verspätungen

Statistik: Tegel ist der unpünktlichste deutsche Flughafen

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Lorenz Vossen
Wartende Fluggäste in Tegel

Wartende Fluggäste in Tegel

Foto: Julius Betschka

Eilig dürfen es Fluggäste in Berlin nicht haben. In Tegel war fast jeder dritte Flug verspätet. Auch Schönefeld liegt hinten.

An keinem Flughafen müssen die Passagiere so oft auf Start oder Landung einer Maschine warten wie in Tegel. Laut einer Auswertung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV), die die „Bild am Sonntag“ veröffentlichte, war zwischen Januar und Juli fast jeder dritte Flug verspätet – genauer 29,9 Prozent aller Verbindungen (siehe Grafik). Absolut waren es 30.074 Flüge, die mindestens eine Viertelstunde Verspätung hatten. Unter den 19 untersuchten Flughäfen nimmt der Airport in Reinickendorf, über dessen Zukunft die Berliner kommenden Sonntag abstimmen können, den letzten Platz ein.

Auch Schönefeld steht im Ranking nicht gut da. Der Flughafen vor den Toren Berlins schaffte es nur auf den 14. Platz. Hier waren gerade mal 77 Prozent der Flieger pünktlich. Stuttgart, das mit 55.566 Starts und Landungen eine ähnlich hohe Zahl an Flugbewegungen hatte, schaffte es mit 82,8 Prozent Pünktlichkeit auf Rang fünf.

Dennoch zeigt die ADV-Statistik, dass gerade die großen Flughäfen mehr Probleme mit der Pünktlichkeit haben. München (Platz 10), Frankfurt am Main (15) und Düsseldorf (18) landeten ebenfalls in der unteren Hälfte der Tabelle. Die vier pünktlichsten Airports wickeln dagegen nur einen Bruchteil der Flugbewegungen der großen Player ab. Spitzenreiter ist demnach der Billigflieger-Airport Weeze an der nordrhein-westfälischen Grenze zu den Niederlanden. Hier waren fast 90 Prozent aller Verbindungen pünktlich, allerdings gab es im untersuchten Zeitraum auch nur 6400 Starts und Landungen. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Flughäfen Erfurt/Weimar und Dortmund.

Die schlechte Performance der Berliner Flughäfen könnte zwei Gründe haben. Zum einen hatten die Mitarbeiter des Bodenpersonals im ersten Quartal des Jahres ein halbes Dutzend Mal gestreikt, was zu etlichen Ausfällen und Verspätungen führte. Zudem hatte die mittlerweile insolvente Air Berlin im März ihr Bodenpersonal gewechselt. Das neue Unternehmen ging vom Start weg mit zu wenig Personal ins Rennen. Die Folge: unpünktliche Flüge.

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