Lost Places in Pankow: Wie und wo finde ich sie? Ist das Betreten illegal? Das sind die wichtigsten Infos zu verlorenen Orten im Kiez.
Verwilderte Gebäude, Geisterdörfer, ehemalige Freizeitparks: Die Zahl der Lost Places, die verlorenen und verlassenen Gebäude, für die Berlin seit den Neunzigern so bekannt war, ist stark geschrumpft. Doch es gibt sie noch vereinzelt. Hier erfahren Sie alle wichtigen Fragen und Antworten zu den Lost Places im Ortsteil Pankow:
Was zeichnet die Lost Places in Pankow aus?
Die dörfliche Entwicklungsetappe des Vorortes Berlins wurde vom städtischen Aufschwung der Gründerjahre im 19. Jahrhundert abgelöst. Die meisten der ursprünglichen Verwaltungs- und Industriegebäude wie die Zigarettenfabrik Garbáty entstanden in dieser Zeit. 1920 wurde Pankow an Berlin angeschlossen und viele Reformbau-Siedlungen ergänzten das Architekturspektrum.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fanden in den Fünfzigerjahren zahlreiche DDR-Mächtige in Pankow ihr Zuhause. Den letzten großen Umbruch erlebte der Ortsteil mit dem Ende der DDR. Die Abwicklung von Industrien und Gewerbeflächen sowie die Aufgabe von militärisch genutzten Arealen und Objekten infolge des Ende des Kalten Krieges machen den Ortsteil Pankow heute zu einem heißen Kandidaten für wenig bekannte Lost Places.
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Wie viele Lost Places gibt es in Pankow?
Noch gibt es sie vereinzelt. Außerdem können in einer urbanen Gegend wie Pankow jederzeit neue Lost Places entstehen. Die Beliebtheit des Kiezes als Wohngegend führt aber dazu, dass Baulücken relativ schnell wieder geschlossen werden und es rasch Nachnutzungskonzepte für aufgelassene Infrastruktur gibt.
Ist es erlaubt, Lost Places in Pankow zu besuchen?
Gewöhnlich ist es offiziell nicht erlaubt, einen Lost Place zu betreten. Obwohl die Orte verlassen aussehen, gibt es im Regelfall dennoch Eigentümer oder Verantwortliche, die alleine schon aus Gründen der Sicherheit nicht wollen, dass jemand diese Orte betritt.
Welche Lost Places gibt es im Ortsteil Pankow?
Das sind die Lost Places in Pankow:
Lost Places in Pankow: Rundlokschuppen Pankow

1893 ließ die Königliche Eisenbahndirektion den runden Lokschuppen mit 24 Abstell- und Reparaturgleisen und einer eindrucksvollen Stahlkuppel am Bahnbetriebswerk Berlin-Pankow errichten. Gemeinsam mit dem ebenfalls verfallenden Rundlokschuppen Berlin-Rummelsburg ist er der Letzte seiner Art in ganz Deutschland. Nach der Wiedervereinigung endete der Güterverkehr 1997 mit der Stilllegung des Bahnhofs. Es ist geplant, dass auf der Fläche das neue Stadtviertel "Pankower Tor" mit mehr als 2.000 Wohnungen entsteht.
- Lost Place: Rundlokschuppen Pankow, Am Feuchten Winkel, 13089 Berlin. Das Gelände befindet sich angrenzend an den S-Bahnhof Pankow-Heinersdorf.
- Führungen: Keine. Das Gelände ist nicht öffentlich zugänglich.
- Status: Aktueller Lost Place. Soll abgerissen und durch ein Stadtquartier ersetzt werden.
- Mehr Infos: industriekultur.berlin/ort/rundlokschuppen-pankow
Lost Places in Pankow: Güter- und Rangierbahnhof Pankow
Der 1893 eröffnete Güter- und Rangierbahnhof Pankow ist bis zur Wiedervereinigung wichtiger Umschlagplatz für Lebensmittel und Baustoffe im Kiez. 2007 rückten in Pankow Abrissfahrzeuge an, um die letzten Gleisanlagen, Gebäude und Überführungen des alten Güter- und Rangierbahnhofs Pankow-Heinersdorf abzureißen. Auf dem Areal blieben außer dem Rundlokschuppen einige verfallene und denkmalgeschützte Gebäude stehen. Es ist geplant, dass auf der Fläche das neue Stadtviertel "Pankower Tor" mit mehr als 2.000 Wohnungen entsteht.
- Lost Place: Alter Güter- und Rangierbahnhof Pankow, Am Feuchten Winkel, 13089 Berlin. Das Gelände befindet sich angrenzend an den S-Bahnhof Pankow-Heinersdorf.
- Führungen: Keine. Das Gelände ist nicht öffentlich zugänglich.
- Status: Aktueller Lost Place. Soll abgerissen und durch ein Stadtquartier ersetzt werden.
- Mehr Infos: modernruins.de
Lost Places in Pankow: Schwimmhalle Pankow
Die Schwimmhallte Pankow in der Wolfshagener Straße liegt direkt neben dem Sommerbad Pankow. Sie wurde 1975 in der DDR als "modernste und größte Schwimmhalle" Ost-Berlins eröffnet. Besucher konnten im Gebäude ein 25-Meter-Schwimmbecken, ein Nichtschwimmerbecken und eine Sauna im Untergeschoß nutzen.
Nach der Wiedervereinigung übernahmen 1996 die Berliner Bäderbetriebe die Schwimmhalle. Anders als das Freibad wurde die Halle aber nicht saniert und blieb in der Folge geschlossen. Nach einer aktuellen Machbarkeitsstudie soll die Schwimmhalle abgerissen und durch ein Multifunktionsbad ersetzt werden.
- Lost Place: Schwimmhalle Pankow, Wolfshagener Straße 101, 13187 Berlin-Pankow
- Führungen: Keine. Das Gelände ist nicht öffentlich zugänglich.
- Status: Aktueller Lost Place. Soll abgerissen und durch ein Multifunktionsbad ersetzt werden.
- Mehr Infos: modernruins.de
Lost Places in Pankow: Feuerwache Pankow
Das ehemalige Hauptgebäude der Feuerwache Pankow in der Grunowstraße 18 wurde 1893 als Spritzenhaus für die Freiwillige Feuerwehr errichtet. In den 1950er-Jahren wurden zusätzlich eingeschossige Werkstätten und Garagenflächen ergänzt. In den 2010er-Jahren entschloss sich die Senatsverwaltung für Inneres und Sport einen Neubau in der Pasewalker Straße zu errichten. Die Alte Feuerwache in der Grunowstraße wurde aufgelassen. Das Gebäude ist inzwischen abgerissen worden.
- Lost Place: Alte Feuerwache Pankow, Grunowstraße 18, 13187 Berlin-Pankow.
- Führungen: Keine.
- Status: Ehemaliger Lost Place. Das Gebäude wurde inzwischen abgerissen.
- Mehr Infos: modernruins.de
Lost Places in Pankow: Kinderkrankenhaus Weißensee

Das Kinderkrankenhaus in Weißensee existiert seit mehr als 100 Jahren. In der Kaiserzeit galt es als eine der modernsten medizinischen Einrichtungen Europas. Man mag es kaum glauben, denn heute wird der völlig heruntergekommene Bau als "traurigstes Denkmal Pankows" bezeichnet. Bei Entdeckern von Lost Places in Berlin steht das Kinderkrankenhaus hoch im Kurs. Löchrige Dächer, verfallendes Gemäuer, zerbrochene Fenster und die von außen eindringende Natur verleihen dem Ort einen verwunschenen Touch.
- Lost Place: Kinderkrankenhaus Weißensee, Hansastraße / Ecke Buschallee, 13088 Berlin-Weißensee.
- Führungen: Keine. Das Gelände ist nicht öffentlich zugänglich.
- Status: Aktueller Lost Place. Die Einrichtung ist denkmalgeschützt. Das Bezirksamt will auf dem Gelände eine Gemeinschaftsschule errichten.
- Mehr Infos: Das Kinderkrankenhaus Weißensee hat eine traurige Geschichte
Lost Places in Pankow: Ehemalige Botschaft Iraks

Das gruselige Erscheinungsbild des seit 32 Jahren verfallenden Plattenbaus zieht bis heute Abenteuerlustige und Geschichtsliebhaber aus aller Welt an. Die ehemalige Botschaft des Iraks, gelegen im früheren Diplomatenviertel der DDR in der Tschaikowskistraße im Pankower Ortsteil Niederschönhausen, hat eine faszinierende Geschichte als Agentennest und Planungszentrale für ein Attentat. In jüngerer Zeit diente der Lost Place in Berlin unter anderem als Drehort für einen Horrorfilm.
- Lost Place: Tschaikowskistraße 51, 13156 Berlin-Niederschönhausen (Pankow).
- Führungen: Keine. Das Betreten des Geländes ist verboten.
- Status: Aktueller Lost Place. Das Gebäude ist verfallen und unzureichend gesichert, sodass es immer wieder zu Graffitischäden kommt.
- Mehr Infos: Ehemalige Botschaft Iraks: Verbotene Blicke ins Terror-Nest
Lost Places in Pankow: Die "Sambia-Villa"

Die einst wunderschöne Gründerzeitvilla in Pankow-Niederschönhausen sollte Ende der 1990er-Jahre eigentlich zum Botschaftsgebäude der Republik Sambia werden. Dazu kam es allerdings nie. Dennoch schaut dieser Lost Place in Berlin auf eine bewegte und teils äußerst skurrile Geschichte zurück. Von der Nutzung als Ausflugslokal über Polizeiwache und Altersheim bis hin zu einer Leichenlagerstätte in DDR-Zeiten ist alles dabei. So verwundert es kaum, dass das verfallene Gebäude überregionale Bekanntheit erlangt hat.
- Lost Place: Straße vor Schönholz 23, 13158 Berlin-Niederschönhausen.
- Führungen: Keine. Das Betreten des Geländes ist nicht erlaubt.
- Status: Aktueller Lost Place. Das Gebäude ist mittlerweile stark vom Verfall bedroht und unzureichend gesichert, sodass es immer wieder zu Vandalismus und Brandstiftung kommt.
- Mehr Infos: Pankows Leichenvilla: Die morbide Chronik eines Lost Place
Lost Places in Pankow: Wasserturm Heinersdorf

Der denkmalgeschützte Wasserturm in Heinersdorf stammt noch aus der Kaiserzeit und wurde schon als Neubau zur Ruine. Eigentlich sollte er in das Rathaus Heinersdorf integriert werden, doch dazu kam es nie. Im Zweiten Weltkrieg diente er als Flakstellung und während der DDR-Zeit als militärischer Stützpunkt für die Sowjets. Dieser Lost Place in Berlin fasziniert nicht nur Geschichts-Fans. Der mittlerweile sehr marode, rechteckige Betonklotz zieht immer wieder Hobby-Fotografen und abenteuerlustige Entdecker an.
- Lost Place: Tino-Schwierzina-Straße, 13089 Berlin-Heinersdorf.
- Führungen: Keine. Das Betreten des Gebäudes ist nicht erlaubt.
- Status: Aktueller Lost Place. Bis heute sind Kriegsschäden und Einschusslöcher an der Fassade deutlich sichtbar.
- Mehr Infos: Wie Pankows Riesen-Klotz zu einer mysteriösen Ruine wurde
Lost Places in Pankow: Der Stasi-Wachturm von Weißensee

Ein weiterer denkmalgeschützter Turm und Lost Place in Berlin befindet sich auf einem Gewerbegebiet in Weißensee. Die inzwischen stark verfallene Betonruine stammt aus dem Jahr 1970 und wurde zu DDR-Zeiten für Überwachungszwecke der Umgebung genutzt. Denn der Postenturm, in dem die Hauptabteilung Personenschutz des Ministeriums für Staatssicherheit ihren Sitz hatte, lag direkt an einer wichtigen Pendelstrecke für Parteifunktionäre. Unter anderem nutzte Erich Honecker diese Route, um von Berlin-Mitte zu seinem Wohndomizil in Wandlitz zu gelangen.
- Lost Place: Neumagener Straße, 13088 Berlin-Weißensee
- Führungen: Keine. Das Betreten des Gebäudes ist nicht erlaubt.
- Status: Aktueller Lost Place. Der Turm steht unter Denkmalschutz.
- Mehr Infos: Unheimliches Relikt: Der Stasi-Wachturm von Weißensee