Berlin. Senat gibt grünes Licht für S-Bahnstrecke von Wartenberg zum künftigen Turmbahnhof Karow – ein Schlüsselprojekt für Nord-Berlin.
Eine neue S-Bahn-Strecke soll die Bezirke Lichtenberg und Pankow verbinden
Das Projekt dient der Anbindung neuer Wohnquartiere im Berliner Nordosten
Teil des Vorhabens ist der Bau des Turmbahnhofs Karower Kreuz
Im Nordosten Berlins, wo die Spree-Metropole am stärksten wächst, da soll das S-Bahnnetz Orte Verknüpfen, die Pendler bisher nur über weite Umwege erreichen: Der Lückenschluss zwischen Wartenberg und dem künftigen Bahnhof Karower Kreuz könnte den Beginn eines zweiten S-Bahn-Rings im Bezirk Pankow darstellen. Als Verlängerung der heutigen S75 ist das Großprojekt bereits fest eingeplant als Teil des Investitionsprogramms i2030. „Das Vorhaben wird bislang insgesamt positiv bewertet und die grundsätzliche Machbarkeit ist gegeben“, erklärt nun die Verkehr zuständige Staatssekretärin Meike Niedbal nach Gesprächen mit dem Bundesverkehrsministerium und der Deutschen Bahn.
Es werde für die neue S75 aktuell eine Grundlagenuntersuchung erarbeitet, wozu neben einer Trassierungsstudie auch Fahrplanbetrachtungen und eine erste grobe Kostenschätzungen zählen. Der Abschluss dieser Untersuchung stehe nun kurz bevor, heißt es.
Verlängerte S75 soll neue Quartiere in Berlin-Pankow anbinden
Angefragt hatte den Projektstand die CDU-Abgeordnete Danny Freymark und Martin Petzold, die das Infrastruktur-Vorhaben möglichst bald verwirklicht sehen wollen. Aktuell scheint die Dringlichkeit für die neue Strecke auch durch die Planungen für ein Dreifach-Quartier in Karow Süd mit mehr als 3000 Wohnungen in dem Gebiet gegeben.

Allerdings sind laut Niedbal noch einige Hürden für die S75 in Richtung Karow und dann weiter nach Hohen Neuendorf in Brandenburg zu überwinden. Zum Beispiel braucht es eine volkswirtschaftlichen Bewertung des Vorhabens für die Sicherung von Fördergeldern vom Bund.
Bau des neuen Turmbahnhofs Karower Kreuz ist Teil der Großvorhabens
„Der Streckenverlängerung der S75 wird insgesamt eine hohe Priorität eingeräumt, da sie einen erheblichen Beitrag dazu leisten kann, die bestehenden und geplanten Wohn- und auch Gewerbegebiete im Norden Pankows besser mit dem öffentlichen Personennahverkehr zu erschließen und an eine S-Bahnlinie, die über die Stadtbahn verkehrt, anzubinden“, berichtet die Staatssekretärin.
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Sie bekennt sich damit auch zum durchaus umstrittenen Turmbahnhof Karower Kreuz – der aber genau wie die neue S-Bahn-Strecke von Wartenberg nach Karow erst in den 2030er Jahren zum Baubeginn kommen dürfte. So wurde es vom Bezirksamt zuletzt im Pankower Verkehrsausschuss prognostiziert.
Die S75 nach Karow gilt als Teil eines Maßnahmen-Pakets für die Anbindung der neuen Wohnquartiere im Pankower Nordosten. Neben einer Verdichtung des Betriebs auf der heutigen S-Bahnlinie 2 ist dabei auch eine neue S-Bahn-Verbindung nach Treptow-Köpenick über den Berliner Ost-Ring im Gespräch.