Berlin. Die Berliner Polizei suchte mithilfe eines veröffentlichten Videos nach zwei Radfahrern, die an einer Baustellenverengung auf der Greifswalder Straße beinahe von einem Lkw erfasst worden wären. Jetzt haben sich die beiden Radler gemeldet. Und auch der Sattelzugfahrer wurde inzwischen identifiziert.
Die Radfahrer, 44 und 46 Jahre, sollen am Montag zu dem Vorfall vernommen werden, wie die Polizei der Berliner Morgenpost mitteilte. Gegen den 65 Jahre alten Lkw-Fahrer wurde am Freitag ein Strafverfahren eingeleitet.
Auf dem bei Twitter verbreiteten Video ist zu sehen, wie ein Lkw im Baustellenbereich nur knapp an den beiden Männern vorbeifährt. Der Sattelzug kommt dabei bis auf geschätzt 30 Zentimeter an die Radfahrer heran. Die Berliner Polizei veröffentlichte Screenshots aus dem Video und suchte nach den Radfahrern und nach Zeugen.
Das Video war zuvor bei Twitter vom Account @q0n5ul veröffentlicht worden. Dessen Betreiber war offenbar selbst auf dem Fahrrad hinter den beiden Radfahrern auf der Greifswalder Straße Richtugn Danziger Straße unterwegs und hatte den Vorfall mit einer sogenannten Action Cam gefilmt.
„Unsere Verkehrsermittler haben zum Vorfall (...) auf der Greifswalder Str. im #prenzlberg ein Strafverfahren eingeleitet“, teilte die Berliner Polizei bei Twitter mit. „Für die Beweisführung - insbesondere vor Gericht - sind Aussagen von Zeugen und Betroffenen aber unerlässlich“, heißt es weiter.
Der Twitternutzer, der den Mitschnitt gepostet hatte, schrieb dazu: „Wer ordnet sowas an @BerlinPkow ? .. und nein, kein toter Winkel, der schwerlastige konnte alle Radfahrer prima durch die Frontscheibe sehen! Falls einer der beiden Radfahrer Anzeige erstatten möchte - ich stehe als Zeuge zur Verfügung.“
Er bezieht sich auf die auf der Greifswalder Straße eingerichtete Baustelle. Diese bedingt im betroffenen Bereich eine Fahrbahnverengung. Die rechte Spur fällt weg, dort wird gebaut.
Die auf der Straße markierte Radspur wird an der Baustelle vorbeigeführt, führte die Radfahrer dabei aber unmittelbar vor beziehungsweise neben den Sattelzug, dessen verbleibende linke Spur zudem verengt ist. Das Tempo ist im Baustellenbereich auf 30 reduziert.
„Der Abstand war sehr gering“, sagte ein Polizeisprecher der Berliner Morgenpost. „Ein Schlenker - nicht auszudenken, was dann passiert.“ Die Ermittlungen richteten sich gegen den Lkw-Fahrer, allerdings ruft er auch Radfahrer zur Vorsicht auf.
Auf dem Video ist zu sehen, wie beide Radfahrer den Lkw auf der Radspur passieren. Der erste Radfahrer fährt augenscheinlich zügig in den Baustellenbereich, während der zweite seine Geschwindigkeit verringert. Der Lkw-Fahrer fährt augenscheinlich mit unvermindertem Tempo an den Radfahrern vorbei.
Hinweise nimmt die Polizei telefonisch entgegen unter 0304664 172301 oder per E-Mail an dir1k23ved@polizei.berlin.de.
Achtjähriger Junge in Spandau von LKW überrollt und getötet
Erst am Donnerstagabend war eine Radfahrerin bei einem Abbiege-Unfall in Moabit schwer verletzt worden. Eine Autofahrerin hatte die 60-Jährige beim Abbiegen auf der Paulstraße offenbar übersehen und sie erfasst. Am Vormittag desselben Tages war ein 71 Jahre alter Fahrradfahrer bei einem Unfall in Französisch Buchholz schwer verletzt worden. Der Mann soll laut ersten Polizeierkenntnissen eine Fußgängerampel bei Rot überquert haben. Dabei wurde er von einem Auto erfasst.
Am Mittwoch war ein acht Jahre alter Junge auf dem Fahrrad von einem kleinen Lastwagen in Spandau überrollt und getötet worden. Am Dienstagnachmittag wollte eine 13-Jährige mit ihrem Rad das Gleisbett überqueren und wurde von einer Straßenbahn erfasst. Sie starb an ihren Verletzungen.
Von sechs auf vier Spuren: Karl-Marx-Allee wird umgebautSchwer verletzt: Auto biegt links ab und rammt Radfahrerin
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