Einsatz

Polizei und Ordnungsamt schließen illegalen Club in Neukölln

| Lesedauer: 2 Minuten
Blick auf die Bar des illegalen Clubs.

Blick auf die Bar des illegalen Clubs.

Foto: Privat

Nachdem sich ein Anwohner über Lärm beschwert hatte, gingen Polizei und Ordnungsamt der Sache nach – mit Erfolg.

Berlin. Ordnungsamt und Polizei haben in der vergangenen Nacht eine Party in einem illegalen Club in einem Gebäude an der Weserstraße in Neukölln beendet. Zu dem Zeitpunkt sollen sich in den Räumen rund 50 Gäste befunden haben. Im Laufe des Abends mussten die Einsatzkräfte rund 200 Personen, die in den Club wollten, abweisen. Über soziale Medien konnte man sich zuvor auf die Gästeliste schreiben lassen.

Bei der Club-Durchsuchung fanden die Einsatzkräfte mehrere Kassen und beschlagnahmten diese. Die Personalien eines DJ wurden aufgenommen. Nach der Durchsuchung wurden die Räume verschlossen und versiegelt. Außerdem stellten die Beamten in dem Gebäude zwei bei der Buchungsplattform Airbnb gelistete Wohnungen fest, für die aber offenbar keine Erlaubnis vorlag. Die Personalien der Bewohner wurden aufgenommen.

Illegaler Club in Neukölln: Anwohner beschwerte sich bei der Polizei

Bisher ist der Betreiber der Party und der Vermieter/Besitzer der Location nicht bekannt, hieß es von vor Ort. Der Club soll schon einige Monate existieren. Die Behörden waren auf dem illegalen Club aufmerksam geworden, weil sich ein Anwohner am Mittwoch über die vielen Menschen vor dem Gebäude und über dem Lärm auf dem Hinterhof beschwert hatte.

Dem gingen die Beamten am Freitag nun auf dem Grund. Ein Reporter der Berliner Morgenpost, der bei dem Einsatz dabei war, berichtete, wie es in dem Club aussieht. An einem Hauseingang habe ein Türsteher mit einer Gästeliste gestanden. Die Handy-Kameras seien vom Personal abgeklebt worden. In einem Kellerdurchgang sei Eintritt kassiert worden. Einige Meter weiter habe es eine Garderobe gegeben.

Dann sei es zwei Etagen nach oben gegangen. Dort habe es eine Unisex-Toilette gegeben. Auf einer Toilette habe in einer Ecke ein Eppendorfgefäß gelegen – mutmaßlich wurden damit Drogen transportiert. Hinter einer schweren Feuerschutztür habe sich ein "Konsumier-Raum" befunden. Links und rechts an der Wand des Raumes seien in einer Höhe von rund 1,25 Meter Regale mit Spiegel angebracht worden. Bei genauem Hinsehen habe man noch Reste von weißem Pulver erkennen können.

Hinter einer weiteren Feuerschutztür sei es dann in den Clubbereich gegangen. Der rund 250 Quadratmeter große Bereich in der zweiten Etage habe einen professionellen Eindruck gemacht – Belüftung, Videoüberwachung, gefüllte Kühlschränke im Tresenbereich und Kassen. Auch bequeme Sitzgelegenheiten seien aufgestellt worden.

Weitere Polizeimeldungen aus Berlin und Brandenburg lesen Sie in unserem Blaulicht-Blog.

( BM/JP )