Die Veranstaltung des Neuköllner Kunst- und Kulturvereins „Artistania“ soll ein kreatives Zeichen setzen gegen Umweltzerstörung.
Neukölln feierte Karneval bis 19 Uhr auf den Straßen in Richtung Hermannplatz: Auch die dicken, grauen Wolken und ein Regenguss konnten die rund 350 bunt verkleideten Teilnehmer am Sonnabend nicht von ihrem „Karneval für die Zukunft“ abhalten. Die Veranstaltung des Neuköllner Kunst- und Kulturvereins „Artistania“ soll ein kreatives Zeichen setzen gegen Umweltzerstörung und für Klimaschutz. Bei der von 50 Polizisten begleiteten Demonstration blieb alles friedlich.
Und es wurde richtig bunt: Mit Regenschirmen in fröhlichen Farben und roten, grünen oder blauen Spruchbändern (ihren sogenannten „Klimabändern“ aus Stoff) waren etwa die Berliner „Omas gegen Rechts“ und „Omas for Future“ mit dabei. Und mit ihnen rund 30 weitere Gruppen, Kiez-Initiativen, Kindergärten, Schulen und Vereine wie „Tschüss Plastik“ oder der Leitungswasser-Verein „a tip: tap“ („Wasserkiez Neukölln“). Mit großen, selbstgebauten Puppen auf Lastenfahrrädern, künstlerischen Kostümen und Trommeln setzte sich der Zug vor dem Neuköllner Rathaus an der Karl-Marx-Straße in Bewegung und zog zum Hermannplatz. Der Zukunfts-Karnevalsumzug lag freilich außerhalb der „offiziellen“ Narrenzeit am Rosenmontag, die ja ohnehin wegen der Corona-Pandemie ins Wasser gefallen war. Aber, formulierten die Veranstalter: „Nach Monaten der Distanz sehen wir in einem Umzug ein optimales Mittel, um sowohl die Isolation zu durchbrechen als auch das Gemeinschaftsgefühl und gemeinsame Zukunftsvisionen zu stärken.“
Mit künstlerischen Kostümen gingen die Teilnehmer explizit auf verschiedene Umweltprobleme wie etwa Plastikmüll ein, zum Beispiel der Verein „Zero Waste“. „Karneval ist etwas Hoffnungsfrohes, und uns geht es auch für unsere Enkel darum, uns für eine lebenswerte Zukunft einzusetzen und mit Freude in die Zukunft zu sehen“, beschrieb Aktivistin Angelika Mattke das Motto der „Omas for Future“ und „Omas gegen Rechts“.