Berlin. Wasser hat Akten im Neuköllner Jugendamt und im Archiv des Standesamtes zerstört. Die Unterlagen waren noch nicht digitalisiert.

Schock im Neuköllner Jugendamt: Am Wochenende gab es im Dienstgebäude des Bürgeramtes an der Blaschkoallee einen Wasserrohrbruch. In den Räumen des etwa 120 Jahre alten Gebäudes, in denen das bezirkliche Jugendamt sowie das Archiv des Standesamtes untergebracht sind, stand das Wasser fast kniehoch. „Bestimmt mehr als 10.000 Akten sind schwer beschädigt“, schreibt Jugendstadtrat Falko Liecke (CDU) auf seiner Facebook-Seite.

Doch was war genau passiert? Gegen 22.30 Uhr am Sonnabendabend ging im Bezirksamt die Meldung ein, dass eine Frischwasserleitung an der Blaschkoallee defekt sei, Wasser sprudelte in die Räume. Schon nach kurzer Zeit stand dort das Wasser fast knietief, 30 Zentimeter sollen es etwa gewesen sein, teilte ein Sprecher des Bezirksamts mit.

180.000 Liter Wasser drangen in Gebäude ein

Die Feuerwehr und die Berliner Wasserbetriebe mussten das Frischwasser abstellen – und das Gebäude vom Strom nehmen. Gegen 23 Uhr begann dann eine Firma mit dem Abpumpen des Wassers. Die Arbeiten dauerten bis Sonntag früh. Insgesamt wurden rund 180.000 Liter Wasser abgepumpt.

Im Dienstgebäude Blaschkoallee gab es am Wochenende einen Wasserrohrbruch.
Im Dienstgebäude Blaschkoallee gab es am Wochenende einen Wasserrohrbruch. © Bezirksamt Neukölln

Durch den Wasserrohrbruch wurden mindestens 10.000 Akten teils schwerst beschädigt. Darunter seien Familienbücher und andere historische Unterlagen. „Teilweise ganze Jahrgänge von 1956 und früher“, schreibt Liecke weiter. Und: Viele Akten seien noch nicht digitalisiert.

Wie hoch der Schaden am Ende tatsächlich ist, ob ganze Akten verloren sind und inwieweit Berliner von dem Schaden betroffen sind, lässt sich derzeit noch nicht absehen.

Fachbetrieb trocknet jetzt durchnässte Akten

Die Archivakten wurden am Dienstag verpackt und an einen Fachbetrieb übergeben. Dort werden sie nun getrocknet. Die durchnässten Akten des Kinderschutzteams konnten bereits alle rekonstruiert werden, da die Daten bereits im Fachverfahren digital erfasst wurden. Und das Kinderschutzteam war trotz des Wasserschadens durchgehend erreichbar und einsatzfähig.

Und auch sonst musste der Betrieb im Gebäude an der Blaschkoallee trotz des Wasserrohrbruchs nicht eingestellt werden. Dennoch mussten die Büros des Kinderschutzteams gereinigt und neu eingeräumt werden. Der Aufzug im Gebäude ist zur Zeit noch außer Betrieb, so dass die Räume des Standes-, Bürger- und Wohnungsamtes nicht barrierefrei erreicht werden können.

Die Aufräum- und Trocknungsarbeiten sollen in etwa zwei Wochen abgeschlossen sein.