Kriminelle Großfamilien

Das ist Neuköllns gefährlichster Clan

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Kampf gegen Clans in Berlin: Vorgeworfen werde den Angeklagten aus der arabischen Großfamilie R. unter anderem Mord, Beleidigung, Diebstahl, Körperverletzung, Raub, Sachbeschädigung, Nötigung und Bedrohung.

Kampf gegen Clans in Berlin: Vorgeworfen werde den Angeklagten aus der arabischen Großfamilie R. unter anderem Mord, Beleidigung, Diebstahl, Körperverletzung, Raub, Sachbeschädigung, Nötigung und Bedrohung.

Foto: Thomas Peise

Unter den kriminellen Clans in Neukölln fällt eine Großfamilie besonders auf, sagt Jugendstadtrat Falko Liecke (CDU).

Berlin. Probleme im Bezirk Neukölln werden immer wieder in Zusammenhang zu arabischen Großfamilien gesetzt. Eine Familie sticht dabei nach Ansicht des Neuköllner Jugendstadtrats Falko Liecke (CDU) besonders heraus: „Die Familie R. ist der Clan, der am meisten Stress macht. Gegen deren Kinder und Jugendliche laufen die meisten Verfahren“, sagte er in einem Interview mit der "Berliner Zeitung".

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Derzeit laufe eine Vielzahl von Strafverfahren gegen Familienangehörige im Alter zwischen 15 bis 27 Jahren, so Liecke. „Es sind 18 Täter, die insgesamt 218 Straftaten begangen haben. Drei von ihnen sind noch minderjährig.“ Bei den Straftaten gehe es um „die ganze Palette“, so Liecke. Vorgeworfen werde den Angeklagten unter anderem Mord, Beleidigung, Diebstahl, Körperverletzung, Raub, Sachbeschädigung, Nötigung und Bedrohung.

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Clan in Berlin: Zur Familie R. sollen rund 1000 Mitglieder gehören

Dass auch 27-Jährige noch nach Jugendstrafrecht behandelt werden, liege an der langen Verfahrensdauer, so der Jugendstadtrat. Die Verfahren hätten begonnen, bevor die Täter älter als 21 Jahre gewesen seien.

Sorgen mache sich Liecke bereits um zwei weitere Familienmitglieder im Alter von zehn und 15 Jahren. „Sie beleidigten Lehrer, verprügelten Mitschüler. Der Jüngere hat den Kopf eines anderen Kindes in eine schmutzige Toilette gedrückt. Da fällt einem nichts mehr ein.“

Zur Familie R. gehörten bundesweit rund 1000 Mitglieder schätzt Liecke. Genau wisse er es nicht, da ein Lagebild zu Familie R. fehle, so Liecke zu der Zeitung. „Wir müssen in die Familienstrukturen eintauchen, um zu sehen, wer mit wem zusammenhängt.“ Der Jugendstadtrat wies jedoch darauf hin, dass nicht alle Mitglieder der Familie kriminell seien.

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( cla )