Mitte

Friedrichstraße: Befürworter der Flaniermeile kneifen

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Birgit Lotze
Erläuterung des Projekts Friedrichstraße an der Ecke Mohrenstraße.

Erläuterung des Projekts Friedrichstraße an der Ecke Mohrenstraße.

Foto: Birgit Lotze / Berliner Morgenpost

Das Aktionsbündnis „Rettet die Friedrichstraße“ will über Mangel an Autos diskutieren – die Befürworter der Flaniermeile kneifen.

Berlin.  Eigentlich ist klar: Ohne die Grünen gäbe es wohl keine Fußgängerzone in einem 500 Meter langem Abschnitt der Friedrichstraße. Und ohne das Bezirksamt Mitte, das die Initiative von Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) nach Kräften unterstützt hat, wohl auch nicht. Doch wenn am Mittwochabend „Rettet die Friedrichstraße“, ein Initiative, die eigentlich die Straße für den Autoverkehr retten möchte, eine Podiumsdiskussion zur Fußgängerzone Friedrichstraße veranstaltet, findet diese ohne Politiker aus dem Bezirk Mitte und ganz ohne Grüne statt. Kneifen die Politiker?

Das Aktionsbündnis hatte die beiden Grünen-Politikerinnen, die Bezirksbürgermeisterin in Mitte, Stefanie Remlinger, und Bezirksstadträtin Almut Neumann, Chefin des Umwelt- und Ordnungsamts in Mitte, mit auf die Podiumsgästeliste gesetzt. Im Bezirksamt Mitte ging die Einladung zu der Podiumsdiskussion jedoch erst am vergangenen Dienstag, 14. März, ein. Da seien sowohl die Bürgermeisterin als auch die Stadträtin aufgrund längerfristig anberaumter Termine verhindert, heißt es im Bezirksamt.

Remlinger regt an, den Termin zu verschieben

Remlinger regte in einem Antwortschreiben auch im Namen Neumanns an, den Termin auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. „Wir freuen uns über einen neuen Gesprächsvorschlag, idealerweise mit einem Vorlauf von mindestens 14 Tagen.“ Dann sei womöglich auch klarer, wie sich der künftige Berliner Senat aufgestellt und zu dem Thema positioniert habe.

Die Podiumsdiskussion finde auf jeden Fall statt, antwortete am Dienstag das Aktionsbündnis auf Nachfrage. „Berlin verkehrt – wie weiter mit der Friedrichstraße“ heißt die Veranstaltung am Mittwoch, 22. März, um 18 Uhr, in der Gastwirtschaft Erdinger am Gendarmenmarkt. Man habe damit eine eigene große Info-Veranstaltung und Diskussionsrunde organisiert, in der es für alle Anwohner, Gewerbetreibende, Betroffene und Interessierte um den Stand der Dinge gehe und um einen Ausblick, wie es mit der Straße weitergehen kann.

Auch die Koordinatorin der Friedrichstraße hat abgesagt

Doch wer ist noch da? Auf dem Podium sitzen Berliner Abgeordnete von CDU und SPD und Verbandsvertreter. Antje Osterburg, sie ist diejenige, die mit ihrem Planungsbüro die Flaniermeile auf der Straße umsetzen soll und damit wohl noch die einzige Vertreterin auf dem Podium, die die aktuellen Friedrichstraßen-Pläne kennt, hat am Dienstag ebenfalls abgesagt. Damit bleiben die Befürworter der Flaniermeile der Veranstaltung fern und alles ist offen – für eine ins Nichts führende Diskussion mit den bekannten Argumenten für Autos auf der Friedrichstraße, die zumindest die Entscheidung des neuen Senats beeinflussen könnten.