Berlin. Anlässlich des Jahrestages des russischen Überfalls auf die Ukraine haben verschiedene Organisationen, darunter die Konrad-Adenauer-Stiftung, das geschichtsträchtige Café Moskau kurzzeitig ins Café Kyiv verwandelt. Am Donnerstag wurde in Form einer Kunstaktion die bekannte Buchstabenreihe auf dem Dach verändert.
Zur größten Demonstration werden 12.500 Teilnehmer erwartet
Das Interim Café Kyiv, zentral an der Karl-Marx-Allee gelegen nahe des Alexanderplatzes, ist auch Startpunkt der Ukraine-Solidaritäts-Demo am Freitag, zu der 12.500 Teilnehmer erwartet werden. Das Zentrum Liberale Moderne (LibMod), das 2017 von Marieluise Beck und Ralf Fücks als Sammelpunkt für Freigeister aus allen politischen Lagern gegründet wurde, hat für 16 Uhr unter dem Motto „Wir werden nie vergessen“ zu einer Demonstration gerufen. Der Weg führt von der Karl-Marx-Allee zur russischen Botschaft an der Straße Unter den Linden und dann weiter am Reichstagsgebäude vorbei zum Brandenburger Tor, wo die Abschlusskundgebung unter dem Motto „Stand with Ukraine“ bis etwa 18 Uhr stattfinden soll.
Sehr breite Basis an Unterstützern
Die Demonstration veranstaltet LibMod in Kooperation mit der Ukrainischen Diasporaorganisation Vitsche. An der Abschlusskundgebung nehmen auch Berlins Regierende Bsind ürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) und der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev mit Grußworten teil. Zum Auftakt steht Grünen-Chef Omid Nouripour auf der Rednerliste. Für die Hauptkundgebung sind auch eine Videobotschaft Präsident Wolodymyr Selenskyjs sowie Redebeiträge von ukrainischen Kriegs-Betroffenen vorgesehen.
Unterstützt wird der Demo-Aufruf von zahlreichen Personen des öffentlichen Lebens. Darunter sind Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne), der frühere Außenminister Joschka Fischer, die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann, die CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter und Norbert Röttgen, auch der Musiker Wolfgang Niedecken („BAP“), der Politikwissenschaftler Claus Leggewie und die österreichische Schriftstellerin Elfriede Jelinek.
„Vor unseren Augen spielt sich ein Vernichtungskrieg ab, wie ihn Europa seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gesehen hat“, heißt es in dem Aufruf. Der Krieg sei „ein Frontalangriff auf das Völkerrecht und die europäische Friedensordnung“. Wenn Russlands Machthaber Wladimir Putin damit durchkomme, dann sei „der nächste Krieg nur eine Frage der Zeit“.
Großes Event mit Workshops und Diskussionen im Cafe Kyiv
Das Café Kyiv selbst wird am Montag, 27. Februar, zum Zentrum eines großen Events. Dann finden in den elf Räumen des Gebäudes Workshops, Diskussionen, Talks, Salons und Kultur statt. Es gehe um Freiheit, Europa, Sicherheit und den Wiederaufbau, teilte die Konrad-Adenauer-Stiftung mit. Über Kunst, Geschichte, Filme, Küche und die kreative Szene wolle man die Ukraine neu kennenlernen und ihre vielfältigen Stimmen hören.
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