Wedding

Keine Genehmigung – Klubbetreiber müssen Stattbad verlassen

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Foto: Marion Hunger

Im Stadtbad Wedding werden künftig keine Klubabende mehr stattfinden. Laut dem Bauamt des Bezirks Mitte gäbe es dafür keine Genehmigung. Auch mit den Ateliers und Büros gab es Probleme.

Das ehemalige Stadtbad Wedding an der Gerichtsstraße – seit fünf Jahren unter dem Namen Stattbad als Zentrum für Kunst und Kreative bekannt – ist geschlossen worden. Das Bauamt des Bezirks Mitte hat eine weitere Nutzung wegen Brandschutzmängeln untersagt. Bei einer Besichtigung wurde zudem festgestellt, dass das Areal für Klubabende und Diskotheken genutzt wurde. In der 2012 erteilten Baugenehmigung war die Errichtung einer Vergnügungsstätte jedoch ausdrücklich verboten. Dafür fehlten die baurechtlichen Voraussetzungen. Zudem ist die Genehmigung eines Klubbetriebes aufgrund der Lärmemission in einem allgemeinen Wohngebiet nicht zulässig, heißt es aus dem Amt. Auslöser für die Überprüfung und das Verbot war eine anonyme Anzeige.

Der Unternehmer Arne Piepgras hatte das leer stehende Bad 2009 vom Liegenschaftsfonds gekauft und zu einer stadtbekannten Eventlocation aufgebaut. Ateliers, Ausstellungen, Werkstätten, aber auch Büros befinden sich heute in dem Gebäude. In die Kellerräume waren Klubbetreiber eingezogen. Für sie ist definitiv Schluss. Anders verhält es sich mit den Künstlern und Unternehmern, die sich dort eingemietet haben. Diese Nutzung war genehmigt.

Bauamt findet bei Stattbad-Besichtigung Brandschutzmängel

Nun fordert das Bauamt allerdings noch, sämtliche Prüfbescheinigungen vorzulegen, die die Sicherheit und den Brandschutz gewährleisten. Bei der Kontrolle waren zahlreiche Mängel festgestellt worden, darunter gab es keine Brandmeldeanlage, keine Sicherheitsbeleuchtung und auch keine Sicherheitsstromversorgung. Sind alle Unterlagen vorhanden und die Mängel behoben, will das Bauamt das Stattbad für die Nutzung der Büros, Ateliers, Werkstätten und des Cafés wieder freigeben.

Telefonisch war am Freitag niemand im Stattbad zu erreichen. Auf der Internetseite des Stattbades heißt es: „Wegen Auflagen des Bauamts und einer anonymen Anzeige …, wurde das Stattbad geschlossen.“ Es würden Gespräche geführt, um die Auflagen zeitnah zu erfüllen. Das Ziel sei unverändert die Errichtung eines Kultur- und Veranstaltungszentrums.

( kla )