Der Künstler Ben Wagin zeigt die Teilung als Bürokratie-Monstrum: Kilometer an DDR-Aktenordnern stünden der Länge der Berliner Mauer in nichts nach. Seine Installation ist am Nordbahnhof zu sehen.
Aktionskünstler Ben Wagin will die Berliner Mauer als bürokratisches Monstrum zeigen. Kilometer Aktenordner, in denen das DDR-Regime Verlauf, Grenztruppen und Mauerofper penibel dokumentierte, stünden der Länge der Mauer durch Berlin in nichts nach, sagte der frühere Gedenkstättenreferent in der Kulturverwaltung, Rainer Klemke, am Donnerstag bei der Ausstellungseröffnung. Im Foyer des Nordbahnhofs ist ein kleiner Teil der Installation Wagins zu sehen, die vorher im EU-Parlament gezeigt wurde. Wagin symbolisiere auch die wirtschaftlichen Interessen hinter der Teilung, sagte der designierte Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) und erinnerte an Zwangsarbeit von DDR-Häftlingen für westliche Firmen. Mit Holzpaletten stellt Wagin Wachtürme dar. Darin stehen gesichtslose Holzköpfe für Grenzsoldaten, die auch auf Menschen schießen sollten. In den engen Räumen waren sie selbst Gefangene, so der Künstler.
dpa