News im Protokoll

Bombe in Marzahn ist entschärft - Sperrungen aufgehoben

| Lesedauer: 10 Minuten
Bombenentschärfung - Fragen und Antworten zum Thema

Bombenentschärfung - Fragen und Antworten zum Thema

Welche Gefahr geht von Blindgängern aus und was bedeutet der Sicherheitsradius? Unser Video gibt Antworten auf häufige Fragen.

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Wegen der Entschärfung mussten Tausende Menschen ihre Wohnungen verlassen. Die Evakuierung dauerte länger als geplant.

  • Wegen einer Bombenentschärfung in Berlin-Marzahn mussten am Donnerstag 15.000 Menschen ihre Wohnungen verlassen. Es gab einen Sperrkreis von 500 Metern
  • Die Evakuierung dauerte etwa drei Stunden länger als geplant
  • Die S7, die RB25 sowie mehrere Buslinien verkehrten eingeschränkt
  • Die News zum Nachlesen im Protokoll.

Endlich geschafft! Freude bei den Anwohnern

18.31 Uhr: Die Freude bei den Anwohnern ist groß. Daniela kann es erst gar nicht glauben, dass es nun doch so schnell gegangen ist: „Ich freue mich so. Ich renne ganz schnell nach Hause zu meinem Kater.“

Marzahn: Sperrungen nun aufgehoben

18.29 Uhr: Alle Sperrungen sind aufgehoben. Kommen Sie gut heim! Vielen Dank für Ihre Geduld, schrieb die Polizei.

Weltkriegsbombe in Marzahn ist entschärft

18.26 Uhr: Die Weltkriegsbombe in Marzahn ist entschärft. Der Sperrbereich ist noch nicht aufgehoben, hieß es von der Polizei.

Erster Zünder erfolgreich entfernt

18.05 Uhr: "Der erste von zwei Zündern der Weltkriegsbombe in Marzahn wurde soeben erfolgreich mit der Hochdruckwasserschneidanlage entfernt", twitterte die Polizei.

Anwohnerin: "Das alles ist ziemlich blöd“

17.42 Uhr: Langsam kommen die Anwohner von der Arbeit zurück. So auch Doreen Lehmann. Als sie heute früh losging, wusste sie von all dem nichts. Sie und ihr Partner seien nicht informiert worden. „Das kam total überraschend.“ Deswegen sind auch ihre beiden Kaninchen Ciara und Diego noch in der Wohnung und die Fenster offen. „Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich die beiden in ihre Box gepackt und mit auf Arbeit genommen. Man weiß ja nie wie so etwas ausgeht. Das alles ist ziemlich blöd.“ Wie sie ihren Feierabend verbringen werde, wisse sie noch nicht. Erstmal warte sie vor der Absperrung auf ihren Freund. „Dann entscheiden wir, wie wir die Zeit überbrücken.“

Kein Zugang zum Home Office: Anwohnerin empört

16.45 Uhr: An der Trusetaler Straße nimmt die Mehrheit der Betroffenen die Situation, trotz der langen Wartezeit, weiterhin gelassen. Doch vereinzelt sind die Menschen aufgebracht. Eine Frau diskutiert mit den Beamten vor Ort: Sie müsse dringend nach Hause an den Laptop, sei im Home Office, ihr Chef hätte kein Verständnis. Sie befürchte, gekündigt zu werden. „Es kann ja nicht sein, ich kann seit heute Morgen nicht in meine Wohnung. Nur weil sie nicht in der Lage sind, ihren Job zu machen“, empört sich die Anwohnerin.

Jugendliche stört Polizeieinsatz

16.37 Uhr: Wie die Polizei auf Twitter mitteilte, versuchte eine 16-Jährige mehrfach, mit dem Rad in den Sperrbereich zu gelangen. Sie habe einen Platzverweis erhalten, den sie ignoriert habe. Bei der anschließenden Überprüfung kam heraus, dass das Rad wohl gestohlen ist. Sie wurde ihren Eltern übergeben.

Bombenentschärfung: Kinder werden ungeduldig

16.16 Uhr: „Ne Bombe wurde gefunden, ich weiß es genau.“ Fünf Jungs jagen mit ihren Fahrrädern am späten Nachmittag durch das Viertel nahe der Märkischen Allee in Marzahn. „Die Absperrung ist zur Sicherheit, dass uns nichts passiert“, sagt einer der Jungs den anderen. Eine Polizistin erklärt den Kindern ausführlich, bis wohin sie mit ihren Rädern fahren dürfen. „Doch wie lange dauert es noch?“, fragt einer die Beamtin. Bis circa 19 Uhr, so die Antwort. „Also noch ganz schön lange.“

Bombenentschärfung: Evakuierung endlich abgeschlossen

15.16 Uhr: Die Evakuierung ist abgeschlossen. Laut Polizei ist der Luftraum über dem Sperrbereich gesperrt. Nun könne die Entschärfung der Weltkriegsbombe beginnen. Sie werde zwei bis drei Stunden dauern. Das heißt, spätestens gegen 18.30 Uhr könnte sie beendet sein. Die Polizei schreibt: „Vielen Dank für Ihre Geduld!“

Bombenentschärfung am „Geburtstag meiner Tochter“

14.53 Uhr: Auch Yvonne und ihre beiden Kinder sind von der Evakuierung betroffen. „Und das am Geburtstag meiner Tochter“, sagt Yvonne und deutet auf die schlafende Dreijährige im Buggy. „Bombenstimmung kommt da auf.“

Mit Spaziergehen und auf dem Spielplatz vertrieben sie sich die Zeit, erzählt sie. Ihr älterer Sohn Finn wirkt gelassen, aber das ständige hin und her laufen gefällt ihm trotzdem nicht besonders. „Vor allem bei der Hitze und am allerersten Ferientag“, erklärt er.

Bombenentschärfung in Marzahn: „Das wird noch ganz schön dauern“

14.37 Uhr: Die 14-Jährige Kimberly hat sich ihren Ferienbeginn auch ganz anders vorgestellt. Gestern hätte sie einen Brief im Briefkasten gefunden, dass sie morgen früh um sechs wegen der Bombenentschärfung die Wohnung verlassen müssen. Deswegen ist sie seit heute früh mit ihrer kleinen Schwester und ihrer Mama unterwegs. „Gerade waren wir was essen, aber die meiste Zeit spazieren wir herum.“

Cool findet sie es nicht. „Eher langweilig. Außerdem tun meine Füße weh, weil ich nur Schlappen angezogen habe.“ Dass die Evakuierung bald beendet ist, bezweifelt sie. „Das wird noch ganz schön dauern.“

Bombenentschärfung verzögert sich weiter

14.17 Uhr: Die Situation ist weiterhin ruhig an der Trusetaler Straße, Ecke Wuhletalstraße. Hin und wieder spazieren Passantinnen und Passanten vorbei und Paketboten liefern Pakete in die nicht von der Evakuierung betroffenen Häuser. Einige Kinder beobachten interessiert das Geschehen. Die Polizei vor Ort weist daraufhin, wo das Sperrgebiet verläuft.

Bombenentschärfung: Hubschrauber im Einsatz

13.48 Uhr: Ein Hubschrauber kreist über dem Gebiet in Marzahn.

Polizei holt immer noch Menschen aus Wohnungen

13.30 Uhr: Immer wieder ertönen Sirenen. Die Polizei klingelt weiterhin an Türen am Rande des Sperrgebietes, um die letzten Verbliebenen zu evakuieren. Vor allem ältere und gebrechliche Menschen begleiten die Beamten vereinzelt aus den Wohnungen.

Kritik an Organisation der Evakuierung

13.14 Uhr: Einige der Anwohner warten auch im direkten Umfeld des abgesperrten Gebietes. So auch Maria und ihre Familie, die seit dem Morgen an einem Imbiss nahe der Trusentaler Straße verweilen. Grund sind ihre Hunde Kicki und Bella. Die beiden dürfen nicht ohne weiteres mit in die Notunterkunft, sollten gesondert evakuiert werden, erzählt Luiza, Marias Schwester. Außerdem benötigte sie dafür den Hundepass, den sie in der Eile der Evakuierung am Morgen nicht hatte finden können. „Die Organisation ist schlimm, wir wurden nicht gut informiert“, findet Maria

Verzögerungen bei der Entschärfung

12.30 Uhr: Bisher ist erst ein Drittel der Betroffenen aus dem Sperrkreis evakuiert. Es kommt zu Verzögerungen bei der Bombenentschärfung.

Ruhige Lage im Sperrkreis

12.25 Uhr: Flatterband und ein Polizeiwagen grenzen das Sperrgebiet ab. Es ist ruhig. Nur wenige Passanten sind rund um das wegen der Bombenentschärfung gesperrte Möbelhaus nahe der Märkischen Allee unterwegs. Vereinzelt kommen noch Personen aus dem abgesperrten Gebiet. So auch ein Anwohner, der auf dem Weg zu der nahegelegenen Wohnung seines Sohns aus Versehen in das gesperrte Gebiet geraten sei, wie er erzählt.

Jewdokija Drefahl fühlt jetzt noch mehr mit Geflüchteten

11.50 Uhr: Das Ehepaar Jewdokija und Dieter Drefahl wohnt in dem Sperrgebiet, das von dem Bombenfund betroffen ist und wartet in der Notunterkunft darauf wieder in ihre Wohnung zurückkehren zu können. Seit 1982 lebt die Ukrainerin in Deutschland, hat lange als Lehrerin gearbeitet. „Mein Mitgefühl mit all den Flüchtlingen ist heute noch größer geworden. Wir können heute nur einen Tag nicht nach Hause. Wie schwer es für Flüchtlinge sein muss, die für sehr lange Zeit von ihrem Zuhause weg müssen - das ist unvorstellbar, so schrecklich,“ sagt Jewdokija Drefahl.

Auf dem Weg in die Notunterkunft

11.47 Uhr: Die 31-Jährige Tanja wohnt mit ihrem Mann in dem Sperrgebiet und hat sich auf den Weg in die Notunterkunft an der Sporthalle in Marzahn gemacht. Sie selbst hätte gar nichts von dem Bombenfund mitbekommen. Sei früh zu Ergotherapie aufgebrochen. Ihr Mann hätte sie dann unterwegs informiert. „Dann konnte ich gar nicht mehr heim und hab mich gleich auf dem Weg in die nächste Notunterkunft gemacht“, berichtet sie. Nervös oder aufgeregt ist sie nicht, nur etwas nervig sei es. Ihr Mann wiederum ist tagsüber auf Arbeit. „Wenn er Glück hat, ist er von der Sperrung gar nicht betroffen.“

Vom Bombenfund völlig überrascht

11.30 Uhr: Eine der eingerichteten Notunterkünfte ist in der Turnhalle der Grundschule am Bürgerpark. Vor Ort hat die DRLG eine Betreuungsstelle aufgebaut, Kaffee gekocht und in der Turnhalle ein paar Spiele bereitgestellt. Knapp 20 Leute sind vor Ort und nehmen das Angebot in Anspruch. „Die Stimmung ist gut. Die Leute nehmen die Situation gelassen und hilfsbereit“, so Lutz Thormann, ein Katastrophenschutzhelfer DRLG. Seine Aufgabe sei es, die Menschen zu beruhigen, falls der Bombenfund emotional aufbringt, doch bis dato sei es noch gar nicht nötigen gewesen.

9.30 Uhr: 270 Kräfte der Polizei im Einsatz

Wegen der geplanten Bombenentschärfung haben am Donnerstagmorgen in Berlin-Marzahn die Vorbereitungen für die Evakuierung begonnen. Rund 270 Kräfte der Berliner Polizei seien dazu im Einsatz, sagte ein Sprecher auf Nachfrage. In einem 500-Meter-Sperrkreis habe die Polizei damit begonnen, an Wohnungstüren zu klingeln und Anwohnerinnen und Anwohner auf die bevorstehende Aktion hinzuweisen. Zudem würden erste Absperrungen und Verkehrsumleitungen vorbereitet.

( Miriam Schaptke )