Berlin. Es ist ein Besuchermagnet in Berlin-Marzahn: Die Gärten der Welt erwarten in diesem Jahr einen Besucherrekord.
So viele Besucher wie nie zuvor haben in diesem Jahr die Gärten der Welt besucht. Im Dezember soll erstmals die Marke von einer Million Gästen innerhalb eines Jahres überschritten werden. „Diese deutliche Steigerung ist einfach großartig“, verkündete Christoph Schmidt, Geschäftsführer der Grün Berlin GmbH, der gemeinsam mit Burkhard Kieker, Geschäftsführer von VisitBerlin die gute Nachricht am Dienstag in der neu eröffneten Tourist-Information im Humboldt Forum.
Der positive Trend spiegelt sich auch in der hohen Gesamtzufriedenheit der Gäste wider, wie eine Umfrage aus diesem Sommer ergab. Die über 2000 Teilnehmer bewerteten die Attraktion in Marzahn mit 9,4 Punkten – die Skala ging von eins (sehr unzufrieden) bis zehn (sehr zufrieden). 89 Prozent der im Schnitt 44 Jahre alten Besucher wollen wiederkommen und 96 Prozent würden die Gärten der Welt ihren Freundinnen und Freunden weiterempfehlen.
Oft gehen die Gäste durch den Japanischen, Orientalischen oder den im Oktober neu eröffneten Jüdischen Garten. So kommen zwei Drittel der Besucher aus der Hauptstadt, wobei die meisten aus den Bezirken Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg stammen. Die Nähe macht’s.
Das Erleben der „einmaligen Verbindung“ von Kultur und Gartenkunst sowie Erholung und Stadtnatur genießen waren die häufigsten Gründe für einen Besuch in den Gärten der Welt. 55 Prozent der Interviewten suchten Erlebnis und Abwechslung. Dabei blieben Frauen durchschnittlich mit über drei Stunden eher länger (60 Prozent) als Männer (39 Prozent).

Bessere Gastronomie und Wegweiser sind gewünscht
Verbesserungen wünschen sich die Gäste im gastronomischen Angebot – und mehr beziehungsweise bessere Beschilderungen, Infotafeln und Überdachungen. „Gerade die Gastronomie hat ja durch Corona mit einem schweren Personalmangel zu kämpfen“, erläuterte der Geschäftsführer der Grün Berlin GmbH. Trotzdem wolle man das Angebot zukünftig erweitern. Ebenso sei die Überdachung ein jahrelanges Thema, was nun angepackt werden solle.
Mit der internationalen Gartenausstellung (IGA) Berlin 2017 wurden die 43 Hektar großen Gärten der Welt um ein ganzes Stück erweitert. „Das nachhaltige Konzept der IGA ist aufgegangen“, meint Schmidt. Die neu geschaffenen Attraktionen in und rund um die Gärten der Welt, wie Berlins erste Seilbahn, die Open-Air-Arena, die Gartenkabinette und auch der Kienberg mit Wolkenhain, seien ein Publikumsmagnet für Berliner und Touristen. Letztere machten etwa 34 Prozent laut der Umfrage in den Sommermonaten dieses Jahres aus.
Gerade in Zeiten von Corona wüssten Gäste die weitläufige Parklandschaft zu schätzen. „Die Gärten der Welt sind das beste Beispiel dafür, dass auch dezentrale Sehenswürdigkeiten immer häufiger auf der Agenda unserer Gäste stehen“, erklärt Kieker von visitBerlin. Beschleunigend wirke dabei im wahrsten Sinne des Wortes die Sightseeing-Linie U5, an deren Strecke es insgesamt 50 Ziele zu entdecken gibt, die von den 26 Bahnhöfen zu Fuß erreichbar sind. Vom Humboldt Forum kann man etwa ab Haltestelle „Museumsinsel“ bis nach Marzahn-Hellersdorf, zum Halt „Gärten der Welt“ durchfahren, ohne umzusteigen.
Furcht vor einer erneuten Schließung
Und die aktuelle vierte Pandemie-Welle? Berlin sei gut vorbereitet. „Das Schlimmste, was uns jetzt passieren kann, wäre, wenn alles wieder zumachen muss“, sagte Kieker. Für 2022 hoffen beide Geschäftsführer, dass wieder große Veranstaltungen und Konzerte in den Gärten der Welt stattfinden können. Die Nachfrage danach sei groß.
Mit aktuell 986.000 Besuchern erwarten die Gärten der Welt den Millionsten Gast im Dezember. Gezählt werden alle Besuche – inklusive Mehrfacheintritten einzelner Besucher. Diesen besonderen Gast erwartet eine persönliche Begrüßung und zwei Jahreskarten für die Grün Berlin-Parks, individuelle Führungen durch die Gärten der Welt und eine Berlin Welcome Card von visitBerlin.
Die Gärten der Welt in Marzahn sind weiterhin ab 9 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet. Der Kauf von Online-Tickets wird empfohlen, aber auch die Kassen sind weiterhin regulär in Betrieb. Die Buchung eines Zeitfenster und ein Test- bzw. Impfnachweis sind laut Website nicht notwendig.