Berlin. Unbekannte haben auf den CDU-Fraktionschef von Marzahn-Hellersdorf, Alexander Herrmann, einen Anschlag mit Säure verübt. Sie beschädigten am vergangenen Wochenende das Kiezmobil, mit dem der Politiker seit 2015 regelmäßig im Bezirk unterwegs ist, traten den Türgriff, die Seitenspiegel und die Stoßstange ab. Das Fahrzeug befand sich auf einem Werkstattgelände in der Chemnitzer Straße in Kaulsdorf.
Dann verschütteten sie im Inneren des Fahrzeugs die ätzende Säure. Der Anschlag soll sich am vergangenen Wochenende zugetragen haben. Zuerst berichtete die "B.Z". Wie die Polizei am Donnerstagvormittag mitteilte, führt der Polizeiliche Staatsschutz die Ermittlungen wegen des Verdachts der Sachbeschädigung sowie gefährlichern Körperverletzung durch.
Mechaniker erleidet leichte Verletzungen
Ein Mechaniker, der das Fahrzeug starten wollte, erlitt leichte Verätzungen am Gesäß. Bei einem Mitarbeiter Herrmanns hinterließ die Säure Löcher in der Jeans. Der Politiker blieb unverletzt.
„Das sind Dimensionen, die ich mir als Kommunalpolitiker in meinen kühnsten Träumen nicht hätte ausmalen können“, so Herrmann gegenüber der Berliner Morgenpost. „Auch wenn es manchmal Reibereien gibt, hatte ich immer den Eindruck, dass wir mit den anderen Parteien auf einer guten Basis zusammenarbeiten“, so Herrmann, der keinerlei Verdacht hat, wer hinter der Aktion stecken könnte.
Hermann lässt sich nicht einschüchtern
Herrmann hat am Mittwoch gegen 14.15 Uhr Anzeige erstattet, nach seinen Angaben bewertet das Landeskriminalamt die Tat aber nicht als politisch motiviert. Für den CDU-Politiker völlig unverständlich, auf dem Fahrzeug ist sein Foto abgedruckt, das Kiezmobil ist in Marzahn-Hellersdorf bekannt. Die Polizei werde in den kommenden Tagen dennoch sein Bürgerbüro aufsuchen und ihn und seine Mitarbeiter über Präventivmaßnahmen unterrichten, so Herrmann. Denn nicht auszuschließen sei, dass auch das Büro Ziel eines Anschlags werden könnte.
Auch wenn ihm der Vorfall nach eigener Aussage ein mulmiges Gefühl bereitet, will Hermann sich nicht einschüchtern lassen. Den Trabi 601, Baujahr 1989, hatte ihm seinerzeit die Freiwillige Feuerwehr geschenkt. „Wir werden ihn wieder herrichten lassen und wieder in den Kiezen unterwegs sein“, sagt Herrmann.
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