Wirtschaft in Berlin

Baugenehmigung für Rechenzentrum da – Wo es entstehen soll

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Isabell Jürgens
Das Projekt Datacenter Bluestar in Berlin-Lichtenberg hat die Baugenehmigung erhalten. 

Das Projekt Datacenter Bluestar in Berlin-Lichtenberg hat die Baugenehmigung erhalten. 

Foto: PREA

Das Projekt hat ein Investitionsvolumen von einer Milliarde Euro. Wann die Inbetriebnahme des Rechenzentrums geplant ist.

Berlin.  Die größte Datacenter-Entwicklung in Berlin kann kommen: Wie das Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen Prea am Dienstag mitteilte, hat das Projekt „Bluestar Datacenter“ in der Rhinstraße im Bezirk Berlin-Lichtenberg die Baugenehmigung erhalten. Das Projekt hat nach Angaben der Prea ein Investitionsvolumen von einer Milliarde Euro und wird für das niederländische Family Office Van Caem realisiert.

„Die Herausforderung an diesem Standort war, eine Genehmigung ohne Bebauungsplan und einer Befreiung nach Bundesemissionsschutzgesetz zu erhalten”, so Gabriel Khodzitski, Gründer und CEO von PREA. Mit Vorliegen der Baugenehmigung und des abgeschlossenen Netzanschlussvertrages mit Stromnetz Berlin seien nun alle Barrieren überwunden.

Kapazität reicht für zehn Millionen Office-Arbeitsplätze

Bluestar wird nach Angaben des Unternehmens zur Inbetriebnahme eine Leistung von 100 Megawatt (MW) erbringen und eine Aufnahmekapazität von 70 MW haben. Damit könnten theoretisch rund zehn Millionen Office-Arbeitsplätze in Deutschland mit IT, Software und Daten versorgt werden, heißt es in der Mitteilung der Prea. Energieeffiziente Kühlung, der Einsatz erneuerbarer Energien für die Stromversorgung und die Nutzung der Abwärme für die Wärmeversorgung von Wohnungen seien die Bausteine für ein bislang einzigartiges Energiekonzept.

Inbetriebnahme soll 2026 erfolgen

Die Inbetriebnahme ist für das erste Quartal 2026 geplant. Insgesamt umfasst die Datacenter-Entwicklung von Prea 30.000 Quadratmeter IT-Fläche. „Bluestar“ gliedert sich in acht autarke Rechenzentren, die sich auf vier separate Gebäudeteile mit jeweils vier Geschossen verteilen. Zusätzlich sollen auf dem 56.000 Quadratmeter großen Grundstück ein Energieverwaltungsgebäude und ein Umspannwerk entstehen. Über jeweils drei Datenanschlüsse an den einzelnen Gebäudeteilen sollen die Rechenzentrumsgebäude miteinander verbunden werden. Jedes einzelne Gebäude soll zudem über eine separate Stromversorgung und einen Anschluss an das Fernwärmenetz verfügen.

Fest eingeplant ist außerdem die Nutzung der Abwärme des Rechenzentrums. Diese könne entweder in das Berliner Fernwärmenetz eingespeist oder für die umliegenden Wohn- und Gewerbeeinheiten genutzt werden. „Datacenter erzeugen viel Abwärme. Wir wollen diese möglichst nutzbar machen, um die höchstmögliche ökologische Effizienz sicherzustellen. Unser Projekt kann rund zwei Millionen Quadratmeter Wohn- und Gewerbefläche versorgen“, so Khodzitski.