Lichtenberg

KEH: Neues Behandlungsangebot für Menschen mit Behinderung

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Jan-Henrik Hnida
Neues Behandlungsangebot für Erwachsene mit geistiger oder schwerer Mehrfachbehinderung am KEH-Lichtenberg eröffnet: Pflegekraft Klara Döllner, Fachärztin Sophie Sommerick, Facharzt Tobias Wagner und Chefärztin Tanja Sappok.

Neues Behandlungsangebot für Erwachsene mit geistiger oder schwerer Mehrfachbehinderung am KEH-Lichtenberg eröffnet: Pflegekraft Klara Döllner, Fachärztin Sophie Sommerick, Facharzt Tobias Wagner und Chefärztin Tanja Sappok.

Foto: KEH

Das Krankenhaus Herzberge will mit neuem Medizinischen Behandlungszentrum für Erwachsene mit Behinderung (MZEB) eine Versorgungslücke schließen.

Mitte November öffnete das Medizinische Behandlungszentrum für Erwachsene mit geistiger oder schwerer Mehrfachbehinderung (MZEB) in Haus 100 am Evangelischen Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge (KEH) seine Türen. Behandelt werden dort Menschen, die aufgrund der Art, Schwere oder Komplexität ihrer Erkrankungen auf eine besondere ambulante Versorgung angewiesen sind.

Dabei arbeitet ein medizinisches Team aus Ärztinnen und Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen, spezialisierte Pflegekräfte, Psychologinnen und Psychologen, Heilpädagoginnen und Heilpädagogen, Physio- und Ergotherapeutinnen und -therapeuten sowie Logopädinnen und Logopäden eng zusammen, um den Betroffenen eine bedarfsgerechte Versorgung zu bieten.

Menschen mit Behinderungen leiden häufig an einer Vielzahl Krankheiten

Menschen mit Behinderungen leiden häufig an einer Vielzahl körperlicher und psychischer Krankheiten, wie zum Beispiel Epilepsien, Bewegungsstörungen oder syndromassoziierte Störungsbilder. „Im MZEB nehmen wir uns speziell dieser komplexen Fälle an, um eine optimale Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. So wollen wir dazu beitragen, dass Menschen mit einer kognitiven Behinderung trotz ihrer erhöhten Vulnerabilität ein möglichst gesundes Leben führen können“, sagt Tanja Sappok, Ärztliche Leiterin des MZEB und Chefärztin des Behandlungszentrums für psychische Gesundheit bei Entwicklungsstörungen am KEH.

Besonderes Augenmerk werde auf die ganzheitliche Behandlung der Patientinnen und Patienten gelegt. „Jeder und jede ist mit seinen und ihren individuellen Einschränkungen ein absoluter Einzelfall“, sagt Sappok. Die Rahmenbedingungen sollen so gestaltet werden, dass allen Menschen ein selbstbestimmtes, unabhängiges und entsprechend der persönlichen Vorstellungen, Werte und Fähigkeiten gestaltetes Leben als Teil der Gemeinschaft ermöglicht und Lebensqualität gesteigert werden.

Versorgung endet oft mit Vollendung des 18. Lebensjahres

Doch in vielen Fällen bestehe hier noch eine Versorgungslücke, meint die Chefärztin Sappok. Kinder und Jugendliche würden bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres meist in Sozialpädiatrischen Zentren betreut – dann höre eine umfassende Betreuung häufig auf. „Wir freuen uns, dass wir mit der Eröffnung unseres MZEB helfen können, diese Lücke zu schließen“, sagt Sappok.