Berlin. Die Lichtenberger Galeria Karstadt Kaufhof-Filiale im Ringcenter bleibt nun doch erhalten. Wie der Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Warenhauskette Jürgen Ettl am Freitag der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, sei die Schließung von sechs Filialen nach Zugeständnissen der Vermieter abgewendet: Neben Berlin-Lichtenberg bleiben auch Filialen in Bielefeld, im Hamburger Alstertal-Einkaufszentrum, in Leonberg, in Nürbberg-Langwasser und in Singen geöffnet. Damit seien etwa 500 Arbeitsplätze gerettet.
Lichtenbergs Bezirksbürgermeister Michael Grunst zeigt sich erleichtert. Der Beschluss sei ein wichtiger Zwischenerfolg. „Ich hoffe, es gelingt, weitere Filialen von der Schließungsliste zu bekommen – besonders Kaufhof im Linden-Center“, so der Linken-Politiker. „Dafür kämpfen wir.“
Auch der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) und Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) wollen sich für die weiteren von einer Schließung bedrohten Filialen einsetzen, wie sie in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten: „Berlin kämpft um die bedrohten Standorte und Arbeitsplätze. Wir sind dazu weiter in intensiven Gesprächen mit allen Beteiligten. Natürlich freuen wir uns über erste positive Ergebnisse. Dies gibt Rückenwind für die weiteren Gespräche. Wir sind vorsichtig optimistisch, dass wir zu einer guten Lösung für Berlin, das Unternehmen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen.“
Noch fünf von elf Filialen in Berlin von Schließung bedroht
In Berlin sind momentan noch fünf der insgesamt elf Karstadt-Kaufhof-Filialen von einer Schließung betroffen. Die Kaufhäuser in der Wilmersdorfer Straße in Charlottenburg, im Tempelhofer Damm in Tempelhof, in der Müllerstraße in Wedding und in den Gropius-Passagen in Neukölln sollen weiterhin schließen.
In Lichtenberg soll neben der nun abgewendeten Schließung der Filiale im Ringcenter auch die Hohenschönhausener Filiale im Linden-Center schließen. Der Bezirk hatte sich gleich nach Bekanntgabe der geplanten Schließungen in Berlin am 19. Juni für einen Erhalt der Filialen stark gemacht. Gerade in Hohenschönhausen sei das Warenhaus identitätsprägender Bestandteil des Einkaufscenters und wichtig für die Anwohner, hieß es von Seiten des Bezirks. Vielerorts in Deutschland hatten Mitarbeiter gegen die geplanten Schließungen protestiert. Auch in Berlin ist es in den vergangenen Wochen zu Demonstrationen gekommen.
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