Danger Dan überzeugt im Admiralspalast mit kritischen Texten und ruhigen Klängen am Klavier.
Rap in Verbindung mit Klaviermusik- wer sich diese Kombination komisch vorstellt, war wohl am Dienstagabend nicht im Admiralspalast. Denn dort bewiesen der Sänger „Danger Dan“ und sein Album „Das ist alles von der Kunstfreheit gedeckt“ zum wiederholten Male, dass man genau damit ein gutes Stück politischer Musikgeschichte schreiben kann.
„Für alle, die mich nicht kennen: Ich bin Daniel und wohne in Kreuzberg“ stellte sich der Deutschrapper- und sänger Daniel Pongratz, alias Danger Dan, bei seinem zweiten von insgesamt vier Konzerten im Admiralspalast zu Beginn vor. Mit 39 Jahren würde „Danger Dan“ ja inzwischen nicht mehr so ganz zu ihm passen, erklärte er.
Aber was zu ihm „passt“ ist eh nicht so ganz eindeutig, schließlich ist er nach eigener Aussage normalerweise „Gangsterrapper“ der Antilopen-Gang. Doch nicht so bei seinen Konzerten im Admiralspalast, wie direkt bei dem ersten Lied „Lauf weg“ deutlich wird: In dem Lied aus seinem Klaviersoloalbum „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“ rät er einem jungen Mann, der sich bei einer „hippen Agentur“ bewerben will, die im Titel des Liedes angekündigte Flucht und trifft bei seinem Publikum damit auf große Zustimmung und viel Applaus.
Während der folgenden, überwiegend melancholisch-ruhigen Balladen wie „Trotzdem“ und „Topf und Deckel“ ist das im Laufe des Abend nichts anders. Aber Danger Dan hat bekannterweise auch noch mehr drauf als schnulzige Liebeslieder, denn „Männer am Klavier“ seien ja auch nicht so seins, wie er selbst sagt.
Gerade deswegen sind es vor allem seine gesellschaftskritischen, teils provokativen Texte in Verbindung mit der ruhigen Klaviermusik, die es den Fans angetan haben. Das merkte man auch am Dienstag bei Liedern wie „Ingloria Victoria“, in dem Daniel den Drill seines Gymnasiums in Aachen kritisiert. Und auch „Das schreckliche Buch“, mit dem Daniel sich gegen Querdenker ausspricht rief im Publikum zahlreiche Begeisterungspfiffe hervor.
Doch damit war es nicht genug der ernsten Themen, denn, wie Daniel sagte, fänd er es wichtig, während des Freiheits-Diskurses, von dem auch seine Lieder handeln, nicht zu vergessen, dass in Deutschland viele Jahre eben überhaupt keine Kunstfreiheit herrschte. Damit spielte er natürlich auf die Zeit des Nationalsozialismus an und meinte: „Wir müssen dafür sorgen, dass so etwas nie nie wieder passiert“. In Gedenken spielte sein begleitendes Musikquartett deswegen das Lied „Mein Vater wird gesucht“ von Hans Stach.
Mit seinem bekanntesten Lied „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“ wartete der Sänger dann aber noch ganz bis ganz zum Schluss des Konzertes und begeisterte noch einmal seine Fans mit den direkten Punchlines.