Wer glaubt, dass es sich bei der riesigen Straßenlaterne vor dem Upper West um ein schnödes Stück Straßenbeleuchtung handelt, der irrt sich.

Wer glaubt, dass es sich bei der riesigen Straßenlaterne vor dem Upper West um ein schnödes Stück Straßenbeleuchtung handelt, der irrt sich. Nach der Fertigstellung des weißen Turms darf sich die City West nun auch über das obligatorische Stück "Kunst am Bau" in der Nachbarschaft des Upper West freuen. Verantwortlich zeichnet dafür der Künstler Olaf Nicolai, der im Auftrag der Bauherren Strabag Real Estate GmbH (SRE) und der RFR Holding GmbH die 16 Meter hohe und rund vier Tonnen schwere, höchste Gaslaterne der Welt geschaffen hat. In Zukunft wird die massive, aus hochglänzend poliertem und spiegelndem Edelstahl entworfene Skulptur mit dem Titel "Lesser" auf dem Vorplatz des Upper West täglich bei Sonnenuntergang eingeschaltet.

Eine Hommage an Lesser Ury

Der Künstler Olaf Nicolai hatte im Winter 2014 den Kunst-am-Bau-Wettbewerb mit seinem Entwurf gewonnen. Der Name des Werks "Lesser“ ist eine Hommage an den impressionistischen Maler Lesser Ury. Er ist vor allem durch nächtliche Darstellungen Berlins bekannt geworden, in denen er im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert das „neue“, das elektrische Licht als sinnliche Sensation inszenierte. Hierzu der Künstler Olaf Nicolai: „Ich verstehe meine Arbeit, die Laterne in ihrer extremen Vergrößerung, einerseits als historische Referenz auf diese Zeit. Andererseits spielt sie auch ironisch auf die musealisierenden Tendenzen an, die zunehmend die aktuellen urbanistischen Konzepte zur Revitalisierung von europäischen Innenstädten prägen.“