Berlin . Der Opel Olympia Caravan gehört einem pensionierten Berliner Professor. Der Oldie ist zu einer Kreuzberger Sehenswürdigkeit geworden.

Der Opel Olympia Caravan von 1956 ist seit Jahrzehnten ein kurioser Blickfang in Berlin-Kreuzberg. Auf seiner Karosserie wachsen Moose und Flechten. Und manchmal verstecken sich Mäuse im Wagen. Das Auto gehört Hanns-Lüdecke Rodewald. Der pensionierte Professor und Experte für Fahrzeugsicherheit beteuert, den Wagen seit 1977 nicht mehr gewaschen und ein Langzeitexperiment daraus gemacht zu haben. „Ich will erforschen, was passiert, wenn man ein Auto jahrzehntelang stehen lässt und nur ganz wenig macht“, so Rodewald.

Kurioser Oldtimer in Berlin: Die Bilder vom Opel Olympia

Ein 1956 gebauter Oldtimer Opel Olympia steht vor dem Café Zazza in der Schönleinstraße.
Ein 1956 gebauter Oldtimer Opel Olympia steht vor dem Café Zazza in der Schönleinstraße. © Joerg Carstensen/dpa
Der Eigentümer Rodewald erkämpfte sich in etlichen Gerichtsverfahren eine Ausnahmegenehmigung, um den Olympia in der Stadt parken zu dürfen.
Der Eigentümer Rodewald erkämpfte sich in etlichen Gerichtsverfahren eine Ausnahmegenehmigung, um den Olympia in der Stadt parken zu dürfen. © Joerg Carstensen/dpa
Das Auto gehört Hanns-Lüdecke Rodewald.
Das Auto gehört Hanns-Lüdecke Rodewald. © Joerg Carstensen/dpa
Blick in das Fahrzeuginnere
Blick in das Fahrzeuginnere © Joerg Carstensen/dpa
Auch das Lenkrad ist schon sehr abgegriffen.
Auch das Lenkrad ist schon sehr abgegriffen. © Joerg Carstensen/dpa
Überall ist Rost: Wie auch am Scheibenwischer
Überall ist Rost: Wie auch am Scheibenwischer © Joerg Carstensen/dpa
Der Schriftzug
Der Schriftzug "Opel" ist kaum noch zu erkennen. © Joerg Carstensen/dpa
Der Oldtimer sieht zwar schrottig aus, fährt aber noch.
Der Oldtimer sieht zwar schrottig aus, fährt aber noch. © Joerg Carstensen/dpa
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Ordnungshütern und Behörden ist der Wagen schon lange ein Dorn im Auge. „Die Polizei hat ihn 1995 zwangsstillgelegt, hat aber verloren, musste ihn wieder anmelden und mir Schadenersatz zahlen“, erinnert sich Rodewald. „Das Ordnungsamt hat das Auto als "Abfall" angesehen und mir dreimal einen Verstoß gegen das Abfallbeseitigungsgesetz vorgeworfen, aber immer ohne Erfolg.“

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Kurioser Opel in Kreuzberg: TÜV ist eine Herausforderung

Auch wenn der Opel schrottig wirkt: Er ist angemeldet, bekommt seinen TÜV und ist fahrbereit. Weil er nur selten bewegt wird, braucht er beim Start etwas Nachhilfe: Rodewald gießt etwas Benzin in den Vergaser und schon schnurrt der Motor wie eine alte Nähmaschine.

Der TÜV sei allerdings immer eine Herausforderung: „Der Wagen ist halt optisch nicht sehr schön und hat auch technisch immer kleinere Mängel, wo man Ermessensspielräume walten lassen muss“, sagt Rodewald. „Gurtsysteme, Airbag, Rückfahrscheinwerfer und Nebelleuchten hat er nicht. Aber heutige Prüfingenieure suchen oft danach und wundern sich, dass der Wagen das nicht braucht.“

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