Mit fließenden, kraftvollen Bewegungen schärft Anil Azik das große Kebab Messer. Er setzt es am Dönerspieß an und schneidet das Hähnchenfleisch für die nächste Bestellung. Eine Maschine würde er nie benutzen. Sein Bruder Akin Azik (28) streicht währenddessen Soße auf das Fladenbrot und befüllt den Döner nach Belieben.
Er zelebriert die Zubereitung, macht ausladende Bewegungen, streut Gewürze aus beträchtlichen Höhen auf Salat und Fleisch. Die Brüder arbeiten schnell, tanzen förmlich umeinander. Sie sind ein eingespieltes Team. Trotz der Routine bleibt im Laden am Kottbusser Tor in Kreuzberg Zeit für Innovation. Das Neueste von „Kottiwood“: der Chili-Cheese-Döner.
Der 22-jährige Anil ist Erfinder dieses Trends. Entstanden ist er während der Sanierung des Ladens um Weihnachten 2016. „Ich hatte Lust auf einen Döner und gerade zufällig Käse aus dem Supermarkt gekauft. Den hab ich dann einfach mit draufgelegt, weil ich ausprobieren wollte wie das schmeckt“, erzählt Anil. Aus dem Käse habe er dann mit den anderen Mitarbeitern das Geheimrezept für die Käsesoße entwickelt.
Den Kunden schmeckt der gehaltvolle Döner mit der gewissen Schärfe. Das Kottiwood hebt sich damit von anderen Dönerbuden am Kottbusser Tor ab. Aber ruhig ist es um den Laden sowieso nie. Letzten Monat habe das Team bei der Kabel Eins Show „Mein Lokal, Dein Lokal“ mitgemacht – und sogar gewonnen. Die Urkunde hängt an der Holzwand. „Den besten Döner Berlins gibt es also offiziell bei uns“, sagt Geschäftsführer Akin stolz. Auch ein Video mit dem Berliner Rapper Drob Dynamic wurde schon im „Kottiwood“ gedreht. Langweilig ist es den Brüdern nie.
"Alles komplett": Wie ein Berliner Student den Döner besingt
Sag dem Dönerspieß leise Lebewohl
Den saftigen Burger gibt es auch als vegane Variante