Bergmannstraße

18 Monate Probebetrieb in der Begegnungszone

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Brigitte Schmiemann
So soll die Begegnungszone  Bergmannstraße aussehen

So soll die Begegnungszone Bergmannstraße aussehen

Foto: LK Argus und Landschafts Architekten Birgit Hammer

Anwohner der Bergmannstraße in Kreuzberg möchten vor allem auch den Durchgangsverkehr verbannen

In der Kreuzberger Bergmannstraße, die nach der Maaßenstraße in Schöneberg als zweite Begegnungszone Berlins umgestaltet werden soll, wird es eine anderthalbjährige Testphase geben. In dieser Zeit werden die Umbauten nur temporär auf der Straße installiert. Das ist ein Ergebnis aus dem Bürgerbeteiligungsverfahren, das seit einem Jahr läuft. Nach Ansicht von Anwohnern in Kreuzberg ist die Entscheidung für eine „Testphase“ in der Bergmannstraße als eine Kurskorrektur des Senats zu werten, nachdem es in der Maaßenstraße zu großer Kritik über die Umsetzung der ersten Begegnungsstraße Berlins kam.

Wie die „Begegnungsmodule“ – das können Holzgestelle sein, auf denen beispielsweise Sitzmöglichkeiten oder Radabstellplätze aufgeschraubt werden – und die Neuordnung von Straße und Gehweg in Kreuzberg aussehen können, wollen die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung sowie der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg am Donnerstag bei einer öffentlichen Informationsveranstaltung ab 19 Uhr im Columbia-Theater (Columbiadamm 9–11) präsentieren.

Bereits am Dienstagabend hatte die Initiative „leiser-bergmannkiez.de“ in den Wasserturm an der Fidicinstraße eingeladen, um Anwohner und Gewerbetreibende zu informieren und deren Forderungen zu erörtern. Es war bereits das achte Verkehrsgespräch, zu dem die Initiative seit Ende 2014 eingeladen hatte.

Dabei ging es auch um die Zossener Straße, die zusammen mit der Friesenstraße von Autofahrern gern als Nord-Süd-Verbindung zwischen Mitte und Tempelhof genutzt wird. Der bereits vor fast zehn Jahren vorgelegte Vorschlag von Ingenieur und Verkehrsexperte Rafael Steiner, die Zossener Straße an der Markthalle für den Durchgangsverkehr zu sperren, stieß auch beim aktuellen Verkehrsgespräch der Initiative wieder auf etliche Befürworter. „So kann der Durchgangsverkehr reduziert werden ohne den Kiez totzumachen. Man kommt überall ran, das ist entscheidend“, erläuterte Steiner. Diesen Vorschlag will die Initiative am Donnerstag wiederholen.

Voraussetzung dafür, dass die Testphase im nächsten Jahr beginnt, ist noch die Entscheidung der Bezirksverordneten. Auch die Radfahrer wollen am Donnerstag ihre Anliegen vortragen. Wenn die Straßenbreite künftig zugunsten des nicht motorisierten Verkehrs stark reduziert wird, kann sich die Initiative auch vorstellen, dass die Außengastronomie den neu geschaffenen Platz mitbenutzt. Im Gegensatz zur Maaßenstraße soll es auch Parkplätze geben. Auch erste Ergebnisse der Untersuchung zu einer Parkraumbewirtschaftung im Bergmannkiez, die im Auftrag des Bezirks läuft, sollen am Donnerstag vorgestellt werden.