Bei einem Großeinsatz nahmen die Ermittler am Mittwochabend in Friedrichshain-Kreuzberg acht Personen fest, mehrere Wohnungen wurden durchsucht. Gefunden wurden größere Mengen Drogen und Bargeld. Beinahe hätte eine Computerpanne bei der Polizei die Razzia vereitelt.

Der Polizei ist es offenbar gelungen, einen Drogenhändlerring auszuheben. Am Mittwochabend nahmen die Ermittler in Friedrichshain-Kreuzberg acht Personen im Alter zwischen 23 bis 32 Jahren fest, mehrere Wohnungen wurden durchsucht. In ihnen fanden die 40 eingesetzten Beamten größere Mengen Drogen und Bargeld.

Wie Morgenpost Online aus Sicherheitskreisen erfuhr, waren Zivilkräfte des Abschnitts 57 den Kriminellen, die Kontakte bis nach Brandenburg unterhielten, seit dem Spätherbst auf der Spur. Im Fokus der Ermittler standen zwei Personen, die auf die Spitznamen "Spanier“ und "Lange“ hören sollen und gemeinsam in einer Wohngemeinschaft an der Zellestraße leben. Die beiden sollen im großen Stil Betäubungsmittel verkauft haben. Die Drogen erhielten sie von einem Mann afroamerikanischer Abstammung, dessen Identität den Ermittlern bis zum Einsatz unbekannt war. Er wurde von Zivilbeamten sogar im Sportstudio observiert.

Durch Telefonüberwachung stellten die Ermittler weitere verdächtige Personen fest: darunter ein Berliner namens "Milan“, der an der Waldemarstraße lebt und als Zulieferer agierte. Als Treffpunkt nutzten die Kriminellen offenbar eine "Bunker-Wohnung“ an der Thaerstraße, die einem "Balle“ gehört – so sein Name innerhalb der Szene. Zum Kreis der Drogenhändler gehören offenbar auch zwei Polen vom Platz der Vereinten Nationen und ein weiterer Deutscher, die überwiegend als Kurierfahrer eingesetzt wurden.

Ursprünglich war geplant, die Razzia bereits am Mittwoch vergangener Woche auszulösen – doch dann seien plötzlich Computer abgestürzt, die Telefongespräche der Verdächtigen aufzeichneten, so ein LKA-Beamter. Der aufwendige Einsatz wurde verschoben.