Die Panda-Zwillinge Pit und Paule feiern ihren zweiten Geburtstag mit einer Bambustorte. Noch bleiben sie im Zoo Berlin.

Nieselregen, knapp 15 Grad – bestes Panda-Wetter zum Geburtstag. So mögen es die Tiere. Die Torte mit der leuchtenden roten Zwei aus gefrorener Roter Bete war auf frischem Schnee aufgebaut, den die Pinguine spendiert hatten. Alles sollte perfekt sein. Vor der Anlage lauerten dutzende Fotografen und Kamerateams, um mitzuerleben, wie sich die Panda-Zwillinge gleich über ihre Geburtstagstorte hermachen würden. Doch es geschah – erst einmal nichts.

Pit und Paule trotteten aus ihrem Haus heraus und wollten am liebsten wieder zurück. Da half auch keine Spur wie bei Hänsel und Gretel, ausgelegt mit Panda-Keksen, die zur Torte führte. Pit entschied sich, die ganze Aufregung von oben zu betrachten und kletterte auf einen Ast. Pandamutter Meng Meng war schließlich die erste, die das Geschenk entdeckte und sich genüsslich ein Stück Apfel von der Torte angelte.

Pit und Paule feiern Geburtstag.
Pit und Paule feiern Geburtstag. © Getty Images

Pit und Paule sind die ersten Großen Pandas, die in Deutschland geboren wurden

Aber es war schließlich auch ihr Festtag. Am 31. August 2019 brachte die heute acht Jahre alte Pandabärin Zwillinge auf die Welt, nicht einmal 200 Gramm schwer. Für den Zoo war es eine Sensation. Pit und Paule, wie sie schnell von den Tierpflegern genannt wurden, sind die ersten Großen Pandas, die in Deutschland geboren wurden.

Paule mit der kurzen Schnauze ist vorwitzig und rüpelig, Pit mit der langen Schnauze eher zurückhaltend und zuverlässig. 65 Kilogramm wiegen die Bärenzwillinge heute und haben damit ihre Mutter bald eingeholt. „Meng Meng hat das toll hingekommen, sie ist eine sehr gute Mutter“, sagt Zoodirektor Andreas Knieriem am Dienstag vor dem Gehege. Seit 2017 leben die Elterntiere Jiao Qing und Meng Meng im Zoo, der damit ein Alleinstellungsmerkmal hat. Berlin ist die einzige deutsche Stadt, die Große Pandas zeigt.

Panda Paule freut sich über den gefrorenen Rote-Bete-Saft.
Panda Paule freut sich über den gefrorenen Rote-Bete-Saft. © Zoo Berlin

Pit und Paule bekommen eine Bambustorte

Es sei ein großer Tag für den Zoo und ein großer Tag für die Pandabären. „Obwohl sie es ja gar nicht so richtig mitbekommen“, sagt Andreas Knieriem. Der Zoo habe zwar viele Tiere und könne fast täglich Geburtstag feiern. „Aber so viele Fotografen wie heute kommen selten.“ Da gebe es schon Unterschiede zu den Quallen. Für die 70 Zentimeter hohe Bambustorte mit Apfel- und Süßkartoffelstücken war ein ganzes Team aus Tierpflegern und Handwerkern im Einsatz gewesen. Denn sie sollte nicht nur gut schmecken sondern auch gut aussehen.

Nach einer halben Stunde war von der Pracht nicht mehr viel übrig. Paule und Meng Meng hatten die Torte zerpflückt und die Leckereien aufgegessen. Pit hing immer noch auf dem Baumstamm. „Pitti, du kriegst nichts mehr ab“, versuchte ihn Tierpflegerin Anja Seiferth zu locken. Doch das Tier blieb skeptisch. „Er ist nervös und überwältigt und muss sich überwinden, seinen Platz zu verlassen“, sagt die Tierpflegerin. Irgendwann, als die Aufmerksamkeit nachließ, kletterte er schließlich im Zeitlupentempo herunter. Immerhin konnte er noch die Zahl zerknacken. Spannend fand Pit auch den Schnee. Er packte sich einen ganzen Batzen auf den Bauch und knabberte daran herum.

Panda Paule sitzt neben seiner
Panda Paule sitzt neben seiner "Torte". © AFP

Vielleicht war es der letzte Panda-Geburtstag im Zoo

Noch leben die beiden Bären im engen Familienverband mit der Mutter. Der Vater Jiao Qing ist an der Aufzucht nicht beteiligt. Er hoffe, dass die Eintracht noch lange so bleibt, sagt der Zoodirektor. In der Regel würden sich die Jungtiere in einem Alter zwischen zwei und vier Jahren von ihrer Mutter trennen, denn Pandas sind Einzelgänger. Dann fangen sie an zu streiten und das Muttertier zu ärgern. Sobald es soweit ist, müssen auch Pit und Paule weiterziehen. Die Pandas sind eine Leihgabe und gehören China. „Wir sind mit den Chinesen im ständigen Gespräch“, sagt Knieriem. Sie wüssten, dass die Bärenzwillinge zwei Jahre alt geworden sind. Es könnte der letzte Geburtstag in Berlin gewesen sein

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