City West

Große Erleuchtung am Zoo - Lichtinstallation unter Bahnbrücke

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Brigitte Schmiemann

Foto: DAVIDS/Darmer / DAVIDS

Es werde Licht: Die Bahnbrücke am Zoo erstrahlt im neuen Glanz. Doch die Lichtinstallation steht auch in der Kritik: Der Steuerzahlerbund bemängelt eine gewaltige Kostenexplosion.

Unter der Bahnbrücke am Zoo ist es seit Montagabend zwar nicht leiser, aber wesentlich heller geworden. Mit einem symbolischen Druck auf den roten Knopf haben Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann (SPD), Senatsbaudirektorin Regula Lüscher, Ingulf Leuschel von der Deutschen Bahn und AG-City-Chef Klaus-Jürgen Meier die neue Lichtinstallation in Betrieb genommen. Auch die Künstlerin Anne Boissel, die das neue Lichtkonzept für die Brücke unterhalb der S-Bahn entwarf, feierte mit.

Der Bund der Steuerzahler hat allerdings am Montag die Baukostensteigerungen für die Lichtinstallationen unter den drei Brücken in der City West kritisiert. Die Kosten für die im September 2013 ans Netz gegangene Beleuchtung unter der Bleibtreustraßen-Brücke seien um 56 Prozent überschritten worden.

Und auch bei den beiden neuen Beleuchtungen unter der Hardenberg- und der Kantstraße gebe es wieder enorme Mehrkosten. „Mit Gesamtkosten von zusammen rund 691.000 Euro für die ersten drei von insgesamt acht geplanten Lichtinstallationen sind bislang rund 231.000 Euro Mehrkosten angefallen“, kritisiert Alexander Kraus, der Vorsitzende des Bundes der Steuerzahler Berlin. Die Lichtinstallation in der Bleibtreustraße habe knapp 203.000 Euro gekostet statt der geplanten 130.000 Euro.

250.000 Euro teurer als ursprünglich geplant

Die Kosten für die noch nicht fertiggestellte Lichtinstallation in der Kantstraße werde von der Verwaltung mit rund 197.000 Euro angegeben. Eingeplant gewesen seien 160.000 Euro. Und die Installation an der Hardenbergstraße koste laut Aktenauskunft rund 291.000 Euro statt 170.000 Euro. Eine Überschreitung von 71 Prozent, moniert der Bund der Steuerzahler. Gegenüber der Ankündigung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung von 2011 sollten die „Perlen aus Licht“ 440.000 Euro und nicht wie dann später kalkuliert 460.000 Euro kosten. Das Projekt sei also bislang schon fast rund eine viertel Million Euro teurer als ursprünglich geplant, so Kraus.

Stadtentwicklungsstadtrat Marc Schulte (SPD) verteidigte das Projekt auf Anfrage der Berliner Morgenpost: „Es war wichtig und richtig. Die Beleuchtung der Stirnseiten waren in der Kalkulation noch nicht enthalten. Auch haben wir noch in den Taubenschutz investieren müssen, damit die Brückenunterseite nicht zur Todesfalle wird.“ Auch die Auflagen der Verkehrslenkung Berlin während der Bauarbeiten hätten das Projekt verteuert. Gerade bei einem Projekt wie diesem, bei dem technisch nicht abschließend beschreibbare Arbeiten mit kreativ-gestaltenden Leistungen Hand in Hand gingen, sei die Kalkulation schwierig, da es keine Vergleichsarbeiten gebe. „Wir prüfen aber jede Kostensteigerung und schmeißen auch kein Geld zum Fenster raus“, so Schulte. Das Geld kommt nicht aus dem Bezirkshaushalt, sondern aus dem Förderprogramm des Senats „Aktive Zentren“.